Stefan Heer
Eigentümer von
GlobeDiver.ch
Reisedaten
Tour:
Lac Souterrain im kleinen Walliser Dörfchen St-Léonard
06.11.2011
Unterkunft:
Da das Wallis noch einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, empfiehlt es sich ein ganzes Wochenende dort zu verbringen. Hotels oder Motels gibt es sehr viele. Unsere Tauchgruppe übernachtete im Motel-Restaurant 13 Etoiles.Das Wallis ist auch für seinen Wein bekannt und deshalb sollte man sicherlich auch zu einer Weindegustation gehen.
Tauchen:
Da dieser Tauchplatz nicht alltäglich ist, sollte man sich für diesen Tauchgang angemessen vorbereiten. Wer seine Tarierung nicht 100% im Griff hat, sollte dies nochmals üben. Nur eine kleine Berührung des Grundes zerstört das Taucherlebnis der ganzen Gruppe. Der aufgewirbelte Schlick setzt sich nur langsam wieder.
Wegen der Beliebtheit dieses unterirdischen Sees und des kleinen Zeitfensters, ist es schon fast eine Glücksache einen Tauchtermin zu ergattern.
http://www.lac-souterrain.com/index_de.html
Lac Souterrain - Tauchen in einem unterirdischen See
Mal im Ernst, wer fährt schon über 600km um 40 Minuten zu tauchen? Wahrscheinlich die Wenigsten. Würde man aber erwähnen, dass es sich bei diesem Tauchplatz um den grössten unterirdischen See Europas handelt, wäre diese lange Fahrt wohl gerechtfertigt.
Der Lac Souterrain wurde in den 40er Jahren von Höhlenforschern entdeckt. Nach einem Erdbeben entleerte sich dieser See zur Hälfte und wurde so zu einer Touristenattraktion.
Heute kann diese Höhle in einer halbstündigen Bootsfahrt erkundet werden.
Das Tauchen ist das ganze Jahr verboten und nur in einem kurzen Zeitfenster im November ist es möglich dort auf Anfrage zu tauchen.
Nach dreieinhalb Stunden Autofahrt und zahlreichen Baustellen und Radarfallen kam ich im schönen Walliser Dörfchen St-Léonard an.
Bei der kleinen Informationstafel habe ich meine Buddies, die am Tag vorher angereist sind, getroffen. Sie hatten wohl einen lustigen Abend bei einer Weindegustation.
Die Vorfreude war sehr gross und alle wollten am liebsten gleich schon im Wasser sein. Nach dem Zusammenstellen des Equipments galt es noch einen kleinen Hügel zu erklimmen. Es waren nur 100m, doch mit dem ganzen Tauch- und Fotoequipment erschien es wie die Besteigung des Mount Everests.
Nach einer kurzen Einführung über die Geschichte dieses unterirdischen Sees war es denn so weit, voller Spannung stiegen Thomas und ich ins 12° kalte Quellwasser. Die Lampen an, die Kamera im Anschlag und los ging unser Abenteuer.
Die 300m lange Höhle ist an der Oberfläche und unter dem Wasser teilweise ausgeleuchtet. Die verschieden Gesteinsschichten ergeben mit den Tauchlampen und den Kamerablitzen eine mystische und wunderschöne Stimmung, die uns zum Staunen brachte.
Unglaublich grosse Forellen, ein trüber Nebel bei einem Seiteneinlass, gesunkene Touristenboote, Kristalle und glasklares Wasser machten diesen Tauchgang zu einem einmaligen Erlebnis.
Ich hoffe bloss, dass ich all die fantastischen Eindrücke nur ansatzweise so mit meiner Kamera einfangen konnte.
Ich bedanke mich für die gute Organisation und bei Thomas für den tollen Tauchgang.
Grüsse aus der Unterwasserwelt
Stefan