Sibylle Gerlinger
Kameras:
Olympus TG6, Olympus E-PL10 beide in AOI Gehäuse und Orcatorch Lampen
Reisedaten
Tour:
Vergessene Inseln
Unterkunft:
Indo Aggressor
Tauchen:
Von Tual (Langgur) bis Saumlaki durch die Forgotten Islands. Eine Reise mit einem indonesischem Pinisi-Schoner zu den kaum betauchen Riffen weit im Osten Indonesiens.
Links:
Reiseanbieter - www.waterworld.at
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Über die Autoren..
Seit 20 Jahren arbeitet Sibylle als freie Reisejournalistin und Autorin für verschiedene Zeitschriften und Magazine, oft in Zusammenarbeit mit ihrem Mann, dem Fotografen Gerald Nowak. Zahlreichen Reisen führten beide schon auf alle Kontinente, wobei Sibylles Lieblingsziele vor allem wegen der hervorragenden Tauchgebiete in Südostasien liegen. Nach der Geburt ihrer Tochter haben beide auch Kurz- und Mittelstreckenziele lieben gelernt und ihre Familienerlebnisse auf Reisen vielfach journalistisch dokumentiert.
Die Schwerpunkte der Stories sind Tauchen, Outdoor, Aktivurlaub, Familienreisen, Kindertauchen und Lifestyle.
Darüber hinaus erstellt Sibylle für verschiedene Auftraggeber Arbeiten im Bereich Corporate Publishing Tourismus.
Gemeinsam mit Gerald Nowak verfügen sie zudem mit www.sibylle-gerlinger.de und mit www.blogmac.de über zwei Blogger-Seiten sowie www.cr-photo.de über ein umfangreiches Bildarchiv. Alle Seiten sind spezialisiert auf Unterwasserfotografie, Reise, Natur und Landschaft. Sibylle ist auch auf Instagram sehr aktiv.
Forgotten Islands – die vergessenen Inseln Indonesiens
Taucher sind Suchende. Neue Gebiete oder unbekannte Ziele, die noch keiner kennt? Sehr gut. Genau da wollen wir hin! Und wenn sie dann auch noch einen geheimnisvollen Namen tragen, umso besser. Forgotten Islands, vergessene Inseln, das ist genau der richtige Teaser, um mich ins ferne Indonesien zu locken. An Bord der Indo Aggressor mache ich mich auf den Weg, diesen unbekannten Teil des Inselstaates zu erobern.
Unser Reisewetter ist perfekt und ermöglicht dem angenehm behäbigen Phinisi Schoner, uns gemächlich durch die nahezu wellenlose Floressee zu schippern. Eine Tauchsafari ist immer eine besondere Reise. Wegen der außergewöhnlichen Plätze, die man sonst nicht erreicht. Aber auch wegen der Psychologie. Vierzehn fremde Menschen plus Crew auf einem vierzig Meter langen Schiff und keiner kann weg. Dass daraus kein Desaster wird, dafür sorgt das gemeinsame Ziel. Alle wollen möglichst die „best dives ever“ und ihren Urlaub in Frieden genießen. Innerhalb weniger Tage entsteht durch die Gruppendynamik eine Art Familie auf Zeit.
Wundersame Welten unter und über Wasser
Die ersten Tauchgänge finden rund um Alor statt, die Gewässer bersten vor marinem Leben. Der Nährstoffreichtum ermöglicht den unterschiedlichsten Kreaturen, hier ein Leben der Fülle zu genießen. Wir ankern im Kanal zwischen Pantar und Alor, direkt über einem der hiesigen Highlights. Anemone City heißt der Tauchplatz, der schon Tauchpionier Cousteau ins Schwärmen brachte. Aber wo war der eigentlich nicht? Eine Fläche von der Größe mehrerer Fußballfelder ist vollständig von Seeanemonen bedeckt. Die Strömung treibt uns zügig und ohne eigenen Flossenschlag über den schier endlosen Anemonenteppich. Es müssen viele tausend Exemplare sein, in denen unzählige Tomaten- und Clarksclownfische ihr Zuhause haben. Nur einen Kilometer weiter sieht es ganz anders aus. Muckdiving ist angesagt. Da wird das Sporttauchen zum „Schlammkrauchen“. Ich liebe Sandtauchplätze wie diese, die einen ganz eigenen Lebensraum im Meer bilden. Hier stehen nicht bunte Korallen im Mittelpunkt, sondern seltene und meist kleine Meeresbewohner. Bizarre Krebstierchen und wundersame Fische, wie der Algenschluckspecht, bunte Seeäpfel und skurrile Anglerfische haben sich auf dieses karge Umfeld spezialisiert. Auf dem sandfarbenen Untergrund stechen ihre bunten Farben besonders hervor.
Im Hafen von Kalabahi werden noch einmal Lebensmittel gebunkert. Wir nutzen den Landgang für einen Besuch im Takpala Village. Hier lebt der Volksstamm der Abui, die sich selbst als „mountain people“ bezeichnen. Ihr einfaches Leben, die leidenschaftlichen traditionellen Tänze und kriegerischen Riten erscheinen wie ein weit entferntes Paralleluniversum zu unserer technologisierten Welt und täuschen uns gerne darüber hinweg, dass dies eine Darbietung für Touristen am Ende der Welt ist, mit der sich die Abui ihr bescheidenes Einkommen aufbessern.
Von der Neuzeit vergessen
Wir nehmen Fahrt auf Richtung Osten und erreichen Inseln, die so abgelegen sind, dass sie von der Neuzeit schlicht vergessen wurden. Und so heißen sie dann auch. Forgotten Islands. Sie liegen irgendwo im Nirgendwo außerhalb gängiger Schifffahrtsrouten. Viele sind dennoch bewohnt, ordentliche kleine Dörfer verbergen sich hinter weißen Zuckersandstränden und üppig tropischem Grün. Sattelitenschüsseln sorgen immerhin schon für die Verbindung zum Rest der Welt. Außen herum jede bietet uns das Meer sagenhafte Tauchplätze, die noch kaum jemand kennt. Zunächst erreichen wir Gunnung Api, berühmt für die endemischen, olive-braun gebänderten Seeschlangen. Und tatsächlich sehen wir sie überall unter Wasser, dick wie Kinderarme und eigentlich mordsgiftig. Die Tiere sind neugierig und ohne Scheu, dabei aber derart friedfertig, als wüssten sie nichts von ihrer Gefährlichkeit. Wie Papierschlangen auf einer Silvesterparty wuseln sie durch die Rifflandschaften.
Großfisch in Sicht
Nach all den Makroschönheiten von Alor tauchen wir nun an wilden Steilwänden. Dicht an dicht sitzen hier die Weichkorallen wie bonbonfarbener Brokkoli und recken ihre Arme in die nahrhafte Strömung. Die Namen der Tauchplätze sind fantasievoll und vielversprechend. Dusburgh Wall, Nildesperandum, Pulau Nila. Makrelenschwärme schießen durchs Blau, Barrakudas stehen vor der Wand und endlich sehen wir die „big boys“. Hammerhaie und Mantas ziehen an den Riffen entlang, die vollendete Eleganz ihrer Bewegungen macht mich stets aufs Neue demütig.
Zum Ende der Reise zaubert uns die Bandasee bei Dawera Island nochmal ganz großes Fischkino. „A bit far Rock“ wird die Strömungsspitze eines langgestreckten Riffdachs genannt, an dem sich in schnapsklarem Wasser die indonesische Fischwelt hingebungsvoll von uns verabschiedet. Eskortiert von unzähligen Fledermausfischen, die fast an unseren Masken kleben, bestaunen wir das Fischballett tausender gelber Pyramidenfalterfische.
Die Erlebnisse hallen nach. Eine solche Safari vergisst man nicht. Man will mehr. Die Horizonte ausloten, das Kopfkino füllen und zwischen den Tauchgängen an Deck chillen, während die Inselwelt langsam vorbeizieht. Weiter ostwärts gibt es noch so viel zu entdecken, warten weitere, noch unbekanntere Tauchgebiete. Der nächste Törn beginnt, wo diese Reise endet. Die Indo Aggressor befährt diese entlegene Route der südlichen Molukken zwischen den Inseln Tanimbar und rund um das riesige Kei Archipel. Hier, am östlichsten Bogen des „Ring of Fire“, stößt die tiefe Bandasee auf die Seramsee vor der riesigen Landmasse Neuguineas. Was wartet dort wohl im klaren Blau unter der blauen Oberfläche auf uns? Abgelegener geht kaum noch. Da will ich hin, denn Taucher sind immer Suchende.
Wer möchte, kann mit mir dabei sein, wenn die Indo Aggressor vom 19.10. – 04.11.2021 in unbekanntes Terrain vorstößt.
2021 im Oktober oder alternativ 2022 - buchbar bei Waterworld.at.