Stefan Heer
Reisedaten
Tour:
Brother Island - Daedalus - Elphinstone Tour mit der MY Golden Dolphin II. Gebucht mit dem Shark'x Reiseunternehmen. Die Tour ist ab 50 Tauchgänge möglich und ist eher für erfahrene Taucher, die das Ultimative suchen.
Schiff:
Ein sehr schönes Schiff mit einer super Besatzung. Sehr gut ausgestattet und mit sehr viel Platz. Das Schiff ist sinnvoll aufgeteillt und bietet jedem ein Plätzchen um die schönen Sonnenuntergänge zu geniesen.
Tauchen:
Sehr schöne Riffe, die noch sehr gut intakt sind, schöne Blauwassertauchgänge mit einer sehr hohen Warscheinlichkeit auf Haie und andere Grossfische. Es kann sehr viel Strömung haben, ist aber kein muss. Auch für Wrack begeisterte ist bei den Brothers was dabei. (Aida und Numidia)
Alles in allem, eine der schönsten Safaris die man im Roten Meer buchen kann.
Haie sind neugierig und nicht aggressiv
Eine Tauchsafari ist etwas Besonderes. Taucher aus der ganzen Welt träumen davon oder waren schon bei einem solchen Erlebnis dabei. Man hat die Chance mit Spezialisten Tauchplätze anzufahren, die für den normalen Touristen praktisch unerreichbar sind. Die Natur und die Unterwasserwelt sind noch beinahe unberührt und bieten einen unfassbaren Reichtum an Korallen, Fischen und sonstigen Lebewesen.
Auch die grossen Tiere trifft man bei den auftauchenden Riffen zahlreich. Die Haie, die Könige der Unterwasserwelt, finden dort ihre Nahrung. Zudem sind sie nicht ganz uninteressiert, wenn sich hin und wieder einmal ein Taucher blicken lässt. So geschehen bei meiner letzten Safari-Tour zu den
Brother Islands inmitten des Roten Meeres.
Jedem Taucher ist bewusst, dass er irgendwann einem Hai begegnen kann. Manche Taucher legen es sogar drauf an auf Haie zu treffen. Ob es immer ratsam ist, darüber streiten sich die Experten. Wahrscheinlich gibt es keine Killerhaie wie im Film "Der Weisse Hai", doch Kuscheltierchen sind sie auch nicht.
Wenn man einem Hai begegnet, sind das immer sehr spezielle Gefühle. Es ist ein emotionaler Mix zwischen Erfurcht, Staunen, Glück und Angst. Den schliesslich bewegen wir uns in der freien Wildbahn mit einem Raubtier, das von der Natur perfekt als Räuber ausgestattet wurde. So gut, dass die Haie Millionen von Jahren überleben konnten. Also von Kuscheln kann keine Rede sein wenn ein drei Meter Weissspitzen-Hochseehai auf einen zu schwimmt. Ganz besonders nicht, wenn man merkt das der Hai bewusst auf einem zusteuert.
So viele Haiarten wir kennen, so verschieden sind auch die Charakteren der Haie. Scheue, nervöse, liebe und aber auch neugierige Haie sind anzutreffen. Der letztere ist fast der gefährlichste, da er aus Neugier fast alles in den Mund nimmt, um festzustellen, ob es als Nahrung taugt. Fast schon spielerisch Nähert sich der Hai einem Gegenstand, der sein Interesse geweckt hat. Zuerst berührt er es eins, zwei mal mit den Seitenflossen, dann stupst er es mit der Nase, und irgendwann setzt der Hai, schon fast in Zeitlupe, zu einem Gaumenbiss an. Dabei drückt er den Gegenstand gegen seinen
Gaumen, um zu sehen, ob das Ding seiner Nahrung entspricht.
Wie in den Bildern zu sehen ist, prüft ein Hai auch mal die Boje eines Tauchers. Meine Boje. Man kann also nicht von Aggressivität sprechen, es ist eher eine angeborene Neugier des Haies. Wer meint er könne in der Wüste an einem Rudel Löwen vorbei laufen, geht ein erhebliches Risiko ein. Er könnte gefressen werden. Der Löwe ist ein Raubtier und die Leute denken, da kann das schon passieren. Wenn aber ein Hai einen Menschen anfällt wird seine gesamte Rasse gleich als Monster verurteilt. Übrigens, meine Boje im Bild ist völlig unversehrt geblieben und ich auch. Habe ich jetzt Glück gehabt?