Reporterin von GlobeDiver.ch

Angela Lötscher
www.aekai.ch

Reisedaten

Tour:
Pulau Una Una, Togian Islands, Zentral-Sulawesi, Indonesien, 19.-27. 09.2019

Acht eindrucksstarke Tage im Pristine Paradise Dive Resort auf Una Una in den Togians. Una Una liegt als abgeschiedenste Insel des Togian-Archipels mitten in der Tomini Bay, der ruhigsten Tiefwasserbucht der Welt und wird von den schützenden Armen Nord- und Zentral-Sulawesis umgeben. Die Insel vulkanischen Ursprungs misst nur 10 Kilometer im Durchmesser und die abgelegene Lage bringt viel Ruhe und Entspannung mit sich. Hervorragend für Urlaubssuchende, die in einem der letzten versteckten Paradiese unberührte Unterwasserwelten erkunden möchten.

Unterkunft:
Das niederländisch/indonesisch geführte Pristine Paradise Dive Resort wurde 2017 direkt am Strand gebaut. Das Resort hat total acht Bungalows in den Kategorien Standard, Deluxe und VIP, die alle über ein grosses Himmelbett mit hübsch verziertem Moskitonetz, eigenem offenen Badezimmer und einem Balkon mit Hängematte und Sitzecke verfügen. Ein Schlafsaal bietet Platz für maximal vier Personen. Im geräumigen Restaurant mit Getränkeecke, Billardtisch und kleiner Bibliothek werden pro Tag drei liebevoll zubereitete lokale Gerichte serviert, die am langen Tisch wie als eine Familie eingenommen werden. Man fühlt sich sofort willkommen und der Anschluss mit den anderen Gästen wird einem einfach gemacht. Der lange Jetty hat eine überdachte Plattform mit zusätzlichen Hängematten zum Verweilen und ganz vorne eine Plattform mit Sitzbänken und einer Schaukel. Das Pristine Paradise Dive Resort bietet diverse Ausflüge an. Nebst der Vulkanbesteigung ist wohl der Tagesausflug mit Besuch des Quallensees und dem Volk der Seenomaden das absolute Highlight.
Pristine Paradise Dive Resort, Pulau Una Una, Togian Islands, Zentral-Sulawesi, Indonesien, www.pristine-paradise.com

Tauchen/Schnorcheln:
«Einmal alles, bitte!». Steilwände, Hänge, Muck, Seegraswiese – einfach alles, was das Herz begehrt. Bei vielen der 33 Tauchplätze muss man sich nicht einmal nur für eines entscheiden, sondern zuerst die Steilwand in etwas tieferem Wasser betauchen und dann sandige Gründe im flachen Wasser nach Sepien oder Schnecken absuchen. Dies garantiert abwechslungsreiche Tauchtage. Von Barrakuda-Tornado, zu surrealen Korallengärten, üppig bewachsenen Gipfeln in Pinnacle oder Muck Diving, hier geht wirklich alles. Mehrmals jährlich tauchen bei Una Una massenweise Leuchtpunkt-Spitzkopfkugelfische (Canthigaster bennetti) auf, um sich zu paaren. Das Naturspektakel, das einen magischen Teppich von Fischen gleicht, der sich über das Riff legt, muss man sehen! Die unberührten Tauchgründe machen Una Una ein ebenfalls attraktives Reiseziel für Schnorchler, die sich bereits im Hausriff in einer Aquarium-ähnlichen Situation wiederfinden. Die Tauchbasis verleiht Schnorchelausrüstung und bietet Schnorchlern an, bei Bootstrips mitzufahren.

8 Dinge, die man auf Una Una unbedingt tun sollte:
1.Mit den Köchinnen zum indonesischen Lied „Masih ada“ von Ello singend durch die Küche tanzen. (für die, die üben wollen, hier ist das Lied: https://www.youtube.com/watch?v=iKgQ5pfGK0o)

2.In der Hängematte auf dem Balkon dem Plätschern der Wellen zuhören, während man zu entspannt ist, um an etwas Sinnvolles zu denken.

3.Auf der Jetty-Schaukel dem Sonnenuntergang entgegen schaukeln.

4.Dem Zauberteppich aus Whitebelly Toby beim Schweben über dem Riff zuschauen.

5.Im Barrakuda-Tornado verschluckt werden.

6.Während des Nachttauchgangs den noch durchsichtigen, aber schon perfekt ausgebildeten Garnelen- und Krebslarven bei der Planktonjagd im Lampenlicht zuschauen.

7.Beim Schnorcheln den Fischen an der Putzstation zuschauen.

8.In der lokalen Schule mithelfen, Englisch zu unterrichten.

Verstecktes (unberührtes) Paradies

In Zentral-Sulawesi gibt es noch immer ein verstecktes, unberührtes Paradies. Riesige Schwämme und unversehrte Korallen sind im Überfluss vorhanden und eine grosse Vielfalt an Fischen beweist die Unberührtheit dieser Region. Das versteckte Paradies hat auch an Land interessante Dinge zu bieten und nicht nur Taucher werden dieses kleine Stückchen Himmel lieben. Von den vielen togianischen Inseln, die aus dem kristallklarem blaugrünem Wasser herausragen, sollte man sich eine nicht entgehen lassen: Una Una.

Anreise

«Viele Wege führen nach Rom», sagt man, und das Gleiche gilt für die Togians. Nach der Ankunft in Sulawesi gibt es verschiedene Anreisemöglichkeiten, die zwei effizientesten führen über Ampana oder Gorontalo. Beide Städte können mit dem Flugzeug erreicht werden und dann geht die Reise mit dem Boot weiter: entweder mit der Nachtfähre von Gorontalo oder mit dem Schnellboot von Ampana zum Festland Sulawesi nach Wakai in den Togians, wo ein kleineres Boot die Besucher zur Insel Una Una bringt. Obwohl der Weg etwas dauert, versöhnt die Reise mit erstaunlich schönen Landschaften und sehr liebenswerten Einheimischen auf dem Weg und es gibt immer die Möglichkeit, einen Tag hier oder dort zu verbringen.

Wer Inlandflüge buchen will, darf sich nicht von der tiefen Anzahl Kilogramm Freigepäck (z.B. meist 10 kg bei Lion Group) abschrecken lassen. Man bezahlt einfach pro Kilo Zusatzgewicht einen sehr tiefen Betrag und kann das Übergewicht dann problemlos mitnehmen. Zusatzgepäck kann übrigens oft schon bei der Flugbuchung mitgebucht werden. So vermeidet man das Hin und Her zwischen Check-in und Airline-Schalter, wo man das Übergewicht bezahlen muss.

Una Una

Una Una liegt als abgeschiedenste Insel des Togian-Archipels mitten in der Tomini Bay, der ruhigsten Tiefwasserbucht der Welt und wird von den schützenden Armen Nord- und Zentral-Sulawesis umgeben. Die Insel vulkanischen Ursprungs misst nur 10 Kilometer Durchmesser. Die Insel ist 507 m hoch und wird vom aktiven Stratovulkan Colo dominiert (der Kessel des Vulkans misst satte zwei Kilometer). Wegen eines verheerenden Ausbruchs des Colo im Juli 1983 musste Una Una evakuiert werden und lediglich 200 von den ursprünglich 7‘000 Einwohner sind wieder zurückgekehrt. Die Einwohner leben wie auch vor 1983 hauptsächlich vom Handel mit Kokosnüssen.

Resort

Das niederländisch/indonesisch geführte Pristine Paradise Dive Resort wurde 2017 direkt am Strand mit überwiegend lokalen Materialien und mithilfe von Einheimischen gebaut. Das Resort hat total acht Bungalows in den Kategorien Standard, Deluxe und VIP, die alle über ein grosses Himmelbett mit hübsch verziertem Moskitonetz, eigenem offenen Badezimmer und einem Balkon mit Hängematte und Sitzecke verfügen. Als weitere Option gibt es einen Schlafsaal für maximal vier Personen mit geteiltem Badezimmer.

Die abgelegene Lage bietet viel Ruhe und Entspannung, bedeutet aber auch, dass Elektrizität nur von 17:00 Uhr bis Mitternacht und Internet nur via Satellit und zu einem Aufpreis zur Verfügung steht. Eigentlich ein kleiner Preis für die Erholung, die man dafür erhält. Zurzeit werden alle Generatoren des Resorts nach und nach durch Solaranlagen ersetzt, was das Resort punkto Nachhaltigkeit noch sympathischer macht.

Im geräumigen Restaurant mit Getränkeecke, Billardtisch und kleiner Bibliothek werden pro Tag drei liebevoll zubereitete lokale Gerichte serviert, die am langen Tisch wie als eine Familie eingenommen werden. Dies ist einer der Gründe, wie es das Pristine Paradise schafft, dass man sich nicht nur sofort willkommen fühlt und Anschluss mit den anderen Gästen findet, sondern sich auch als Mitglied der Pristine-Familie fühlt, wie wenn man irgendwie schon immer Teil davon war. Management und Staff sind sehr herzlich, hilfsbereit und irgendwie immer in fröhlicher Stimmung – kein Wunder bei der schönen Aussichten und den tollen Schlemmereien.

Die Köchinnen zaubern in der kleinen Küche mit den einfachsten Zutaten wahrliche Gaumenfreuden und es bleiben selten Reste. Sogar leckere Backwaren wie kleine Schokoladenküchlein oder Bananenfritters – kaum schaffen es diese aus der Küche, sind sie schon ratzeputz aufgegessen.

Das Resort stellt übrigens viele Gesellschaftsspiele zur Verfügung, der Renner scheint dabei Rummikub zu sein. Manch einer vergisst die übliche Schlafenszeit wenn es um die Errungenschaft des Titels „Queen/King of Rummikub“ geht.

Der lange, komplett aus Holz gebaute Jetty hat eine überdachte Plattform mit zusätzlichen Hängematten zum Verweilen und ganz vorne eine Plattform mit Sitzbänken und einer Schaukel. Die Schaukel muss man wirklich mal ausprobieren, denn das Gefühl von Freiheit, so über dem Meer hin und her zu fliegen, hat was.

Tauchbasis

Die PADI Tauchbasis ist klein aber top in Schuss gehalten. Wer ohne seine Ausrüstung reisen will, findet hier saubere, gut gewartete und qualitativ hochwertige Mietausrüstung. Die Basis bietet diverse Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene an und die Instruktoren sind sehr geduldig und schaffen es auch etwas nervösere Novizen zu begeistern und zu beruhigen. Die Tauchcrew macht ausführliche Briefings vor Ort und wo nötig auch nochmals vor dem Tauchplatz.

Da die nächste Dekompressionskammer viel zu weit weg liegt, um noch von Nutzen zu sein, ist Sicherheit hier oberstes Gebot für die Tauchcrew: d.h. ausschliesslich Nullzeit-Tauchen und den Sicherheitsstop bei 70 Bar beginnen. Dies wird in jedem Briefing nochmals explizit erklärt. Die Boote haben zudem stets Sauerstoff an Bord als zusätzliche Sicherheitsmassnahme.

Schnorcheln

Das Schöne an unberührten Tauchgründen sind die gesunden Korallen, die bis ins flache Wasser hoch reichen oder die üppigen Seewiesen, die so manchem Tier ein Versteck bieten. Dies macht Una Una ein ebenfalls attraktives Reiseziel für Schnorchler, die sich bereits im wunderschönen und tierreichen Hausriff des Pristine Paradise in einer Aquarium-ähnlichen Situation wiederfinden. Ausrüstung zum Schnorcheln kann man übrigens in der Tauchbasis ausleihen und auch an einem Bootstrip teilnehmen.

Tauchen

Müsste man mit einem Satz ausdrücken, was man als Taucher hier bestellt, wäre das «Einmal alles, bitte!». Steilwände, Hänge, Muck, Seegraswiese – einfach alles, was das Herz begehrt. Bei vielen der 33 Tauchplätze muss man sich nicht einmal nur für eines entscheiden, sondern zuerst die Steilwand in etwas tieferem Wasser betauchen und dann sandige Gründe im flachen Wasser nach Sepien oder Schnecken absuchen. Dies garantiert abwechslungsreiche Tauchtage.

Egal ob man ein Fan von Grossfisch oder Kleinkram ist, Pristine Paradise kann seinen Gästen von Barrakuda-Tornado in Apollo, zu surrealen Korallengärten in Black Forest, üppig bewachsene Gipfel in Pinnacle oder Muck Diving in Valtimo wirklich alles bieten. Aber auch den Platz Hongkong muss man mal gesehen haben, der seinen Namen von den wie Hochhäuser in die Höhe ragenden Schwämmen, dem Stau der Fischschwärme zwischen den «Häusern» und dem teils von Plankton «versmogten» Wasser erhalten hat. Die Tauchgründe Una Una’s beherbergen auch einige der sicherlich weltgrössten Tonnenschwämme und eine richtige Mondlandschaft an Pilzkorallen. Eigentlich weiss man nie so richtig, was einem auf der anderen Seite der nächsten Ecke erwartet und das Tauchen wird so zum «Tummeln» in der Wundertüte. Die gelegentliche Sichtung von Riffhaien, Adlerrochen oder Büffelkopfpapageifischen bestätigen dann, dass man sich eigentlich doch noch in einer vertrauten Unterwasserwelt befindet.

Nachts laden dann das Hausriff oder beispielsweise Pinnacle 1 zu spektakulären Begegnungen mit ganz anderen Tieren ein, als man tagsüber hier findet. Besonders spannend sind die Krustentiere im Larvenstadium, die man oft nur in sehr tiefen Gewässern vorfinden würde, hier aber im Hausriff über dem sandigen Grund zur Planktonjagd im Lampenlicht einladen. Schon komplett fertig ausgebildete kleine Langusten, Fangschreckenkrebse und Garnelen vollziehen ein wunderschönes Ballett im Lichtschein. Stellt man seine Lampe ab und fuchtelt mit den Händen, blitzt das kleine biolumineszente Zooplankton in einem Sternenmeer auf – ein lohnenswertes Naturspektakel.

Der magische Toby-Teppich

Wenn wir schon über Naturspektakel sprechen, muss der magische Toby-Teppich ebenfalls erwähnt werden. Mehrmals jährlich tauchen bei Una Una massenweise Leuchtpunkt-Spitzkopfkugelfische (Canthigaster bennetti, Englisch Whitebelly oder Bennett’s Toby) auf, um sich zu paaren. Die Anzahl ist so gross, dass sich ein wahrer fliegender Teppich von Fischen über das Riff legt und darüber schwebt. Als Höhepunkt dieses Spektakels sieht man an einigen Stellen kaum noch das Riff. Die paarungsfreudigen und gefrässigen Tierchen können dazu führen, dass man Kleinlebewesen plötzlich nicht mehr häufig antrifft, da vieles den Tobys zum Opfer fällt. Die meisten dieser Fische sind auch nicht scheu und kommen sehr nah an Taucher heran. Nach einiger Zeit beginnen sie zu sterben und der Spuk ist wieder vorbei. Bis zum nächsten Mal wenigstens. Nachts kann man beobachten, wie rammelvoll das Riff wirklich davon ist: jede Stelle in den Korallen und sogar kleine Verwehungen im Sand sind mit schlafenden Kugelfischen besetzt.

Jellyfish Lake und die «Bajau» (Seenomaden)

Zu den aussergewöhnlichen Abenteuern, die man im «Pristine Paradise» erleben kann, gehört eindeutig der Tagesausflug zum Jellyfish Lake und zu den Seenomaden.

Mariona Jellyfish Lake

In lediglich drei Ländern auf der Welt (Mikronesien, Philippinen und Indonesien) kann man diese evolutionäre Sonderheit bewundern: ein Meerwasser-See mit nessellosen Quallen. Solche Quallenseen entstanden vor Tausenden von Jahren, als Meerwasser – abgeschnitten vom restlichen Meer – Quallen darin isolierte. Da keine Fressfeinde vorhanden waren, liess die Evolution die Quallen ihre Nesselzellen zurückentwickeln bis sie ganz fehlten. Heute kann man sich sorglos zwischen tausenden von Quallen bewegen und diesen lustigen Tierchen hautnah beim Schwimmen zuschauen. Also keine Angst vor Berührungen, wenn die Quallen mal zu nah kommen, sondern einfach den Moment geniessen und unvergessliche Erinnerungen bilden.

Vier noch unbeschriebene Arten von nessellosen Quallen können in diesem See bewundert werden:

  • Mastigias sp. (ähnlich Mastigias papua): bräunlich-blauer Schirm, die häufigste Art.
  • Cassiopea sp. (ähnlich Cassiopea ornata): schwimmt auf dem Kopf, also Tentakel nach oben und meist auf dem Grund zu finden.
  • Aurelia sp. (ähnlich Aurelia aurita): eher transparent, nachts nah an der Wasseroberfläche.
  • Tripedalia sp. (ähnlich Tripedalia cystophora): Die kleinste Qualle, meist kleiner als eine Fingerspitze.

Der Danau Ubur-Ubur Mariona, wie er auf Indonesisch heisst, ist sehr einfach zu erreichen und liegt direkt hinter einem schmalen, überwachsenem Felsstreifen, der über einen Holzsteg erreicht werden kann. Im Quallensee wird nur ohne Flossen geschnorchelt und Sonnencreme sollte man ebenfalls vermeiden – beides schadet den Quallen.

Die «Bajau» oder der stille Trotz der Orang Laut

Die Bajau sind ein indigenes Volk malayischen Ursprungs, die aufgrund ihrer ausschliesslich auf dem Wasser stattfindenden Lebensweise zu den Seenomaden zählen. Ihre Geschichte geht zurück bis ins 9. Jahrhundert. Die meisten der mündlichen Überlieferungen der Bajau besagen, dass sie ursprünglich Landbewohner und Untertanen eines Königs waren, der eine Tochter hatte. Nachdem sie durch einen Sturm ins Meer weggefegt wurden, befahl man ihnen, sie zu finden. Die Suche war erfolglos und sie beschlossen aus Angst vor dem Zorn des Königs nomadisch zu bleiben.

Die Bajau sehen Umboh Dilaut, der "Herr des Meeres", als ihre wichtigste Gottheit an, welche die Menschen den Pflanzen und Tieren gleichstellt, und sie glauben, dass die physischen und spirituellen Welten koexistieren. Die Bajau haben sich evolutionär wie kein anderes Volk an ein Leben auf und im Wasser zu wahren «Orang Laut» (Meeres-Menschen auf Indonesisch) entwickelt: sie besitzen eine verbesserte Sicht Unterwasser, eine um 50% vergrösserte Milz für mehr Sauerstoffabgabe ins Blut während des Tauchgangs und dadurch beneidenswerte Apnoe-Fähigkeiten (mehrere Minuten). Nirgendwo sonst haben sich Menschen so sehr an ein Leben im Meer angepasst. Diese aussergewöhnlichen Menschen verbringen zusammengerechnet bis zu fünf Stunden pro Tag Unterwasser und leben in unglaublichen Einklang mit dem Meer. Sie «hören» den Fischschwarmbewegungen mittels einer Bodenluke in ihrem Boot zu und sollen in der Lage sein, Aktivität der Meeresböden wahrzunehmen.

Die Zahl der traditionell auf Booten lebenden Bajau nimmt jedoch rapide ab. Feste Grenzen von Nationalstaaten standen irgendwie schon immer im Widerspruch mit dem Nomadentum und umstrittene Regierungsprogramme der letzten Jahrzehnte zwangen die meisten Bajau sesshaft zu werden.

Doch wie passen sich Menschen an ein Leben an einen festen Ort an, die zuvor den Ozean bereist haben und die eine einzigartige Verbindung zum nassen Element haben? Auf Pfahlbauten wie beispielsweise hier auf Pulau Papan in den Togians. Pulau Papan ist kaum mehr als ein rauer Fels direkt vor der Insel Malenge. An diesen Fels haben die Bajau ihre Pfahlbauten gebaut, was am nächsten einem Leben auf dem Wasser gleichkommt für ein Volk, das gezwungen wurde sesshaft zu leben. Diesen stillen Trotz der Meeres-Menschen muss man irgendwie bewundern. Ein 1 Kilometer langer Holzsteg erlaubt es den Kindern in die Schule auf Malenge zu gehen und eine Ausbildung zu erhalten. Doch ist die tendenziell unterdurchschnittliche Schulbildung wirklich den Verlust einer Lebensweise und naturverbundenen Tradition eines Volkes wert? Eine sehr schwierige Frage.

Alles in allem bietet Pristine Paradise sicherlich alle Zutaten für einen interessanten, abwechslungsreichen, erholsamen, abenteuerlichen und unerwartet interessanten Urlaub sowie wahrlich unvergessliche Erinnerungen. Naja, und einer unverschämt schönen Fotosammlung.

Das Paradies

Unberührte Unterwasserwelt