Stefan Heer

 Inhaber von
GlobeDiver.ch

Reisedaten

Tour: 
Tauchplatz Lediwracks am Walensee
26.01.2013

Unterkunft:
Unterkünfte gibt es viele in der Umgebung.
Zum Beispiel im nahegelegenen Dorf Walenstadt, das Churfirsten Hotel. 

Tauchen:
Dieser Tauchplatz, der für die Lediwracks berühmt ist, sollte wegen der Tiefe der Wracks nur von AOWD und Specialty Deep Diver betaucht werden.
Der Tauchplatz ist einfach zu erreichen und bietet auch die Möglichkeit für ein Feuer.
Sanitäre Anlagen gibt es leider nicht.

Die Lediwracks:
Über die Gründe der Untergänge der beiden Lediwracks herrscht noch immer Unklarheit. Zwei Gerüchte halten sich aber seit längerer Zeit. Zum einen heisst es, dass die zwei Lediwracks im Nebel zusammen gestossen seien. Die andere Geschichte soll laut Niederschriften erzählen, dass beide Ledischiffe, wenige Jahre unabhängig voneinander, in den 50er Jahren untergegangen sind. Das Eine wegen Altersschwäche und das Andere während eines Sturmes. Beide Ledischiffe wurden vor ihrem Untergang für Kies- und Schottertransporte eingesetzt und haben wohl schon tausende Tonnen befördert.

Lediwracks beim Walensee - Mystische Sehenswürdigkeiten bei klirrender Kälte

Am Samstagmorgen um 09:00 Uhr traf ich mich mit meinem Buddy Pino am Tauchplatz bei den Lediwracks. Ich habe mir wohl am Vorabend keine Gedanken über die Kälte gemacht, denn in dieser Nacht wurde es in der Schweiz an diversen Stellen bis zu -30° kalt. 
So mussten wir uns nun bei minus sieben Grad fürs Tauchen parat machen.
Ein seltsamer Gedanke ging mir durch den Kopf: "Schnell ins Wasser, das wärmt uns auf". Naja, das Wasser war 6°, aber immerhin 13 Grad wärmer als die Luft. 

Der Einstieg ist mit einer Stahltreppe, einem Seil zum Festhalten und einer metallenen Tauchflagge  versehen. Beim Parkplatz steht ein Infobrett mit der Tauchplatzkarte.
Aber eigentlich ist es sehr simpel die beiden Wracks zu finden, zumal jemand einen kleinen Graben bis zu ihnen gezogen hat. Wer aber ein bisschen Luft sparen will, sollte sich an der Oberfläche den Wracks nähern. Einfach 80-100m rausschwimmen, sich mit dem Kompass 0° zur Kanzel befinden (in einer Linie) und abtauchen. Wenn man unten ist, sollte das erste Wrack auf ca. 30m liegen. Ich beobachte an der Oberfläche noch die Strömung, so weiss ich in welche Richtung ich nach dem Wrack suchen muss, denn teilweise wird man von der Strömung abgetrieben.

Als wir nun ins Wasser stiegen und wir uns an der Oberfläche auf den Weg zur den Wracks machten, bestaunten wir die atemberaubende Bergkulisse.

Das Wasser war sehr klar als wir uns wie Fallschirmspringer dem Grund näherten. Bereits in 15m Tiefe konnten wir den Grund erkennen. Wir hatten die Distanz gut geschätzt, denn wir befanden uns auf ca. 27m Tiefe. Nach wenigen Minuten sahen wir denn auch schon den Schatten des ersten Lediwracks. Jetzt schnell weiter zum hinteren Wrack, denn in dieser Tiefe ist die Nullzeit schnell aufgebraucht.

Das hintere Wrack ist mir persönlich lieber, denn die Flanke des Ledischiffes ist in einem hervorragenden Zustand und auch mit ein paar Fenstern versehen. Wenn man im Wrack selbst eine kleine Lampe deponiert, kann man tolle Effekte kreieren. Man sollte aber nicht in die Wracks reintauchen, da die Luft das Holz schnell angreifen kann und die Schiffe so langsam zerfallen.

Ehrlich gesagt habe ich dieses Motiv schon etliche Male fotografiert. Aber dieses Wrack bringt in mir einen Willen hervor, es in Perfektion abzulichten.
Ich denke, dass ich noch einige Male zu ihnen hinunter tauchen werde.

Beim Auftauchen durchquert man einiges an Schrott oder "Skulpturen" welche von Tauchern installiert wurden. Nicht mein Fall, aber zumindest macht es den eher langweiligen Rückweg interessant.

Nach diesem schönen Tauchgang gönnte ich mir noch einen heissen Kaffee aus der Thermoskanne.
Mit Staunen musste ich feststellen, dass mein Equipment schon gefroren war und sich an dem Platz, auf dem ich mich umgezogen habe, bereits eine Eisblasebefand.

Eisige Grüsse

Stefan 

Der Einstieg

Die Lediwracks

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