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Kapitel 7: "Kontrast und Farbe"

Im letzten Monat haben wir begonnen, uns mit der Bildqualität zu beschäftigen. Wir haben die Belichtung angeschaut und wie wir auch unter Wasser sicherstellen können, dass diese perfekt ist. Heute widmen wir uns den Themen Kontrast und Farbe.

Da wir ja wenn immer möglich im Raw Format fotografieren, sind beide Punkte ein Thema für die Bildbearbeitung. Aber es gibt auch ein Weg in der Fotografie selber, Kontrast und Farbe zu beeinflussen. Wir brauchen nicht immer exakt auf der Null-Balance zu belichten. 1/3 oder 2/3 Stufen abzublenden bringt schon einiges an satteren Farben und zusätzlichem Kontrast.

Kontrast

Was auch immer ihr für eine Software für die Bildbearbeitung benutzt, Kontrast könnt ihr immer einstellen. Ob es nun zu viel ist oder zu wenig ist häufig eine Empfindungssache. Ich empfehle daher immer den Regler ganz nach links zu stellen und dann, ohne auf die Werte zu schauen in der Vorschau beim besten Bild zu stoppen. Notiere diesen Wert. Dann drehst du den Schieber ganz nach rechts. Gleich langsam schiebst du ihn nach links, wiederum ohne die Werte anzusehen und hältst dort, wo dir das Bild am Besten erscheint. Jetzt vergleichst du diese Werte und  suchst dir im  ähnlichen Verfahren einen Kompromiss. Dieser Vorgang hilft, vom eigentlichen Bild als Erfahrungswert loszukommen und neue Einstellungen zu beurteilen.

Diese Methode kann übrigens auch für viele andere Einstellungen, welche mit einem Schieber gemacht werden, angewandt werden. In der Medizin kommt sie zum Beispiel bei Gehörtests zur Anwendung.

Für Photoshop Anwender gibt es ein spezielles Tool, den Kontrast ohne "Helligkeit/Kontrast" zu beeinflussen. Dieses Tool heisst "Belichtung". Es besitzt drei Schieber, einer für die Helligkeit (Achtung, die Lichter brennen sehr schnell aus), den Versatz und die Gammakorrektur. Der Versatz lässt die Schatten richtig schwarz werden und die Gammakorrektur. Ein rumspielen und beobachten mit diesen Werten lohnt sich allemal.

Farben

Es gibt sehr viele Wege um in der Bildbearbeitung die Farben zu beeinflussen. Aber hier gilt ganz besonders, dass die Farben unter Wasser fotografiert sein müssen. ein schlecht geblitztes Bild in Photoshop mit Auto-Levels "brauchbar" machen zu wollen endet im Desaster. Oja, Es kommen wohl Farben zum Vorschein, aber welche! Eine gute Belichtung unter Wasser ist das A und O für die korrekte Farbwiedergabe. Bilder, welche gerade unter der Wasseroberfläche aufgenommen werden, zeigen sehr natürliche Farben. An Land ist es von Vorteil, die blaue Stunde zu nutzen als die Mittagszeit, wo die Sonne alle Farben verbrennt.

In Sachen Weissabgleich dürfen wir etwas nachlässiger sein. Auf Auto gestellt, lassen sich nachher die Bilder perfekt im Raw Konverter einstellen.

In der Software selber sind die üblichen Tools die Sättigung oder die Farbbalance. Hier möchte ich zwei weiter Funktionen vorstellen, welche erstaunlich bessere Ergebnisse liefern: Die Dynamik und die selektive Farbkorrektur.

Mit der Dynamik kriegen wir schönere Farbtöne hin, ohne dass diese gleich übersättigt werden und an Strukturen verlieren. Die selektive Farbkorrektur ermöglicht uns z.B. spezifisch die Gelbtöne zu bearbeiten. Etwas Cyan rauszunehmen oder Magenta dazuzugeben.

Die Farbbalance hat aber durchaus auch ihren Sinn. Z.B. um Farbstiche zu eliminieren. Dies kann auch mit "Gleiche Farbe " und "Ausgleichen" (Achtung der Effekt muss in der Regel über "Ausgleich" stark abgebremst werden). getan werden, doch lassen sich über die Farbbalance die Änderungen über die Helligkeit steuern. Das heisst, wenn unser Schwarz einen Gelbstich hat, können wir mit der Farbbalance exakt diese Tiefen neutralisieren.