Mischa Thommen (15)
Bonaduz, Schweiz

Reisedaten

Tour:  
Italien, Toscana, Elba
Herbstferien 2011 (10.10.11-20.10.11) 

Unterkunft: 
Camping Lido, mit Wohnwagen auf einem Stellplatz.
Sonniger Campingplatz mit einem schönen Strandabschnitt in einer malerischen Bucht. Sanitäranlagen sind nicht so toll, doch kann man damit leben. In der Nähe von der Stadt Capoliveri, in der man gute Pizzen essen kann. 

Tauchen:
Es braucht keine grossen Anforderungen. Ich denke man kann dort gut das erste Mal Tauchen gehen. Die Strömung wird vielleicht einige Schwierigkeiten bereiten, doch auch ich mit wenig bis gar keiner Erfahrung habe es geschafft. Wenn man die Sprache spricht, sollte es eigentlich keine Schwierigkeiten geben. Die Tauchlehrer sind freundlich. Wunderschönes Gewässer, in dem man viele Tierarten beobachten kann.

Das erste Mal Tauchen im Salzwasser

Nachdem ich meine ersten Tauchgänge im Süsswasser -Zürichsee -gemacht hatte, freute ich mich so richtig, als es hiess, wir fahren nach Elba in die Herbstferien. Natürlich erkundete ich mich sofort übers Internet nach Tauchmöglichkeiten auf der Insel. Ich fand einige Basen, wobei eine davon genau am Strand von dem Campingplatz liegt, auf den wir schon einige Male gingen. 
Die Schule war vorüber und ich und meine Familie machten uns in Richtung der Insel auf. Mit dem Wohnwagen hinter dem Auto ging es auf das Schiff und nach einer einstündigen Überfahrt kamen wir in Portoferraio an! Eine kurze Fahrt mit dem Auto und der Camping erschien vor uns.  

Unterkunft
Der Camping Lido liegt an einem wunderschönen Strand mit grandioser Aussicht. Der Camping ist schön, doch die Sanitäranlagen lassen zu wünschen übrig. Im Herbst ist der Platz nicht gross gefüllt und auch am Strand findet man einfach ein Plätzchen um sich auszuruhen. Das Meer lädt zum Baden ein, doch schon bald erblickte ich ein Plakat auf dem steht: PADI diving center.  

Tauchen
Ich beschloss am nächsten Tag da hinzugehen. So machte ich es auch und mit einem mulmigen Gefühl, da ich nicht so gut italienisch kann, klopfte ich an der Tür und der Tauchlehrer kam heraus. Ich erzählte von meiner Taucherfahrung, die circa 5 Tauchgänge beinhaltet, damit er mein Können einschätzen konnte. Ich kratzte mein Italienisch zusammen und vereinbarte für den nächsten Tag eine Ausfahrt, die den PADI enriched air diver beinhaltete. 
Ich bekam noch das Buch, mit dem ich lernen konnte, bevor ich mich verabschiedete. 
Kommen wir also zum Tauchen! m nächsten Morgen, das Buch schon fast gelesen, ging es zur Basis, wo ich mein Mietmaterial bekam. Zusammen mit Carlo, dem Tauchlehrer und mit Christian, der mitkam um einige Fotos zu schiessen, ging es auf das Boot von Carlo. 2 Tauchlehrer für einen einzigen Tauchneuling, der den Kurs machte. Eine spezielle Erfahrung. Während der Fahrt zu dem Tauchplatz, wurde das Mietmaterial angezogen. Die Flasche ans Jacket geschnallt und die enriched air Mischung kontrolliert, so wie es im Buch stand. 
Scoglio Corbello heisst der Tauchplatz. Ein aus dem Wasser ragender Berg, der Unterwasser flach abfällt bis circa 25Meter. Das erste Mal, dass ich von einem Boot aus tauche und das erste Mal im Meer. Vom Boot aus sprangen wir ins Wasser und schon sahen wir Fische um uns herumschwimmen. Wir liessen uns auf 16 Meter absinken und tauchten einmal rund um den Berg. 
So viele bunte Fische habe ich im See nicht gesehen und ich war überrascht, dass es auch Unterwasser so viele Farben gibt. Ein unvergesslicher Tauchgang. 
Ich habe zuvor noch nie Barracudas, Zackenbarsche, Zahnbrassen, Muränen, Hervien, Conger, Tintenfische etc. gesehen. 

Über eine Leiter am Boot, die man mit den Flossen bestieg ging es zurück aufs Schiff. Hier wurde Foccacia und warmer Tee getrunken, um ein wenig aufzuwärmen, bevor es zurück ging ins kühle Nass. Noch einmal umtauchten wir den Berg. Dieser Tauchplatz ist nicht schwierig zu betauchen. Die Sicht war grandios. Eine kleine Strömung auf dem Rückweg machte mir ein wenig zu schaffen, doch dies sollte für erfahrene Taucher kein Problem sein. 
Wieder wurde Foccacia gegessen und Tee getrunken. Das Schiff steuerte ein weiteres Riff an, während mir Carlo schilderte, welche Fische wir gerade eben gesehen haben. Das Jacket wieder angezogen, die Luft der enriched air Mischung kontrolliert, den Bleigurt angezogen und nebenbei noch die Beschreibung des Tauchplatzes vom Lehrer anhören! Ein langes Riff zieht sich hinaus bis zu der Insel Monte Cristo. 
Sella Morcone heisst dieser Platz. Mit einem grossen Schritt vorwärts trieben wir schon wieder im Wasser. Wir tauchten hinunter zu dem langen Band, welches sich einen Weg über den Meeresgrund sucht und schon bald sah ich viele kleine Fische. Wir schwammen zuerst gegen die Strömung, damit wir auf dem Rückweg uns gemütlich vorantreiben lassen konnten. 
An der tiefsten Stelle ist es um die 18 Meter tief. Hier sah ich sehr, sehr viele Muränen und Conger, aber auch Seesterne in etlichen Farben, einen wunderschönen Gelben Drachenkopf und Zackenbarsche. 
52 min tauchten wir, bevor wir uns in Richtung Strand aufmachten. 
Auch dieser Ort war nicht schwierig zu betauchen, dennoch fand ich es ein wenig anstrengend gegen die Strömung. 
Dies war mein sechster Tauchgang überhaupt, den ich am Abend in mein Logbuch einschreiben konnte. 
Mit Carlo vereinbarte ich einen weiteren Tauchtag. Um 9 Uhr morgens wartete ich am Strand auf  Ihn, Christian und die anderen Taucher, die heute dabei waren. 
Der Luxus von gestern war nicht mehr da, bei beinahe 15 Personen auf dem Schiff. Jetzt war es fast schon hektisch. Es war, so glaube ich, ein Tauchverein aus Rom. 
Dennoch nahm Carlo sich die Zeit um mir, in einigermassen verständlichem Italienisch die Bedingungen zu erklären. 
Ein Unterwasserberg, der in südlicher und östlicher Richtung stark abfiel. Picci di Pablo heisst dieser Platz. An der Oberfläche herrschte eine Strömung die mir zu schaffen machte. Mich trieb es ab, doch jemand konnte mich noch festhalten. An einem Seil einer Boje liessen wir uns auf den Grund sinken, um dort den Tauchgang fortzusetzen. Bis 19 Meter tauchten wir. Das war jedoch nicht die tiefste Stelle. 35 Meter könnte man dort tauchen. Dieser Platz war für mich am schwierigsten, wegen den Strömungen und der Unterwassertopografie. 
Alle zusammen fuhren wir zurück in die Bucht, in der der Camping liegt. Die Erlebnisse werden sofort der Familie und Freunden berichtet. Am späteren Nachmittag machte ich mich noch ein letztes Mal zu der Basis auf und verabschiedete mich von Carlo und Christian, die in diesen Tagen wie Freunde geworden sind. 
Ich habe ihnen versprochen, ich werde sie nächstes Jahr besuchen. Unverhofft fuhren wir schon am selben Abend ab und machten uns in Richtung  regnerische Schweiz auf. 

Es waren 2 wunderbare Wochen, in denen ich meine Taucherfahrung erweitern konnte und in denen ich den enriched air diver und den Advanced OWD gemacht habe.  

Liebe Grüsse
Mischa

Unterwasserwelt