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Tauchen mit der Sola NightSea von Light and Motion

Ein Bericht von GlobeDiver.ch Reporter Henry Jager

Faszinierend: Tiefrot erscheint das Riff in Ligaya (Occidental Mindoro, Philippinen) bei unserem Nachttauchgang. Dunkles Rot, durchbrochen von grellgrünen Strukturen der Korallenoberflächen! Stickstoffnarkose? Fantasy? Drogen? Nein, das Riff unweit des Apo Reef Clubs wird beleuchtet durch das kurzwellige Blau-Licht der Sola NightSea von Light and Motion. Fluorenszenz wird so sichtbar und Fluoreszenz gibt es in der Unterwasserwelt zu Hauf.

Fluoreszenz entsteht, wenn Objekte durch kurzwelliges Licht angeleuchtet, energieärmeres Licht zurückstrahlen. In der Praxis heisst das, dass wir die Objekte mit Blau-Licht von 450nm Wellenlänge anleuchten und diese dann sichtbares Licht anderer Farbe zurückstrahlen.

Verantwortlich dafür sind verschiedene Proteine, wie die sogenannten Grün, Gelb oder Rot fluoreszierenden Proteine (GFP, YFP und RFP). Am häufigsten ist die Grünfluoreszenz, das heisst, Licht der Wellenlänge um die 500-550nm wird zurückgestrahlt. Grundsätzlich findet die Fluoreszenz über die gesamte Farbbreite des sichtbaren Lichtes statt, also von 450 - 750nm.

Im Gegensatz zu andern Fluoreszenz anregenden Lampen, welche im UV-Bereich arbeiten, regt die Sola NightSea laut Herstellerangaben eine viel stärkere Fluoreszenz an. Das ist sowohl für das Erlebnis als auch für die Fotografie von Vorteil.

Sola NightSea-Set

Wer dieses Lichtspiel fotografisch festhalten möchte, muss sich auf ein paar Hindernisse einstellen. Der Knackpunkt liegt wie so oft im verfügbaren Licht. Knackig scharfe Fluo-Fotos hinzukriegen erfordert Planung und Übung. Die NightSea emittiert blaues Licht. Um dieses zu eliminieren, brauchen wir und die Kamera Gelbfilter. Einmal über unsere Maske und einmal vor den Port gespannt kann das Vergnügen losgehen.

Die Lampe selber kommt mit einer bequemen Handschlaufe. Für Fotografen interessant sind aber auch die diversen Befestigungsmöglichkeiten zum Beispiel über das Photo Mount und D-Ring Combo Kit oder dem YS Mount Kit, welcher die NightSea über einen Flexarm mit dem Fantic Foto-Frame verbindet. Das gibt die Hand wieder frei z.B. für einen stabilen Griff an der Kamera oder dem Zeigestab.

Das fluoreszierende Licht ist schwach (Rottöne) bis grell (Grüntöne) aber im Durchschnitt zu wenig für eine einfache Fotografie. Ein lichtstarkes Objektiv erlaubt uns, die Verschlusszeit so zu verkürzen und die Blende wenigstens etwas schliessen zu können, dass wir scharfe Bilder kriegen. Dass wir mit unseren Bewegungen unter Wasser nicht aus dem durch die ziemlich offene Blende minimalen Tiefenschärfenbereich kommen, müssen wir uns stabilisieren. Perfekte Tarierung ist eines, ein Zeigestab hilft zusätzlich die Distanz zum Motiv zu bewahren. Das Heraufschrauben der ISO Werte ist ein weiteres Mittel, um in die nötigen Settings zu kommen.

Nun halte Ausschau nach Motiven: Korallenoberflächen z.B. von Sternkorallen, Faltenkorallen, Pilzkorallen, Salatkorallen, Bukettkorallen können fluoreszieren, aber auch Seeanemonen, Muscheln und viele andere mehr. Sogar gewisse Fische sollen fluoreszieren. Mit der Sola NightSea von Light and Motion ist ein fantastisches Erlebnis am nächtlichen Riff garantiert!

Vielen Dank für die tolle Unterstützung an das super Tauchteam des Apo Reef Clubs, Calintaan (Mindoro, Philippinen) und an Fantic UW-Foto AG.

Interessiert am Fluo-Tauchen? Der grösste Anbieter der Schweiz für Unterwasser Fotoausrüstung die Fantic UW-Foto AG in Sirnach bietet die Light and Motion Sola NightSea zum Verkauf und zur Vermietung an (www.fantic.ch).

Den Bericht als PDF

Tipps für die erfolgreiche Fluoreszenz-Unterwasserfotografie

  • Verwende ein lichtstarkes Objektiv.
  • Schnelle Verschlusszeiten für die Schärfe (= 1/analoge Brennweite). Je nach Bildstabilisator liegt auch etwas länger drin.
  • Öffne die Blende. Wenn's die Lichtsituation erlaubt nicht zu offen, um trotzdem eine gewisse Tiefenschärfe zu erhalten.
  • Erhöhe die ISO-Werte um mehr Spielraum für Verschlusszeit (Bewegungsunschärfe) und Blende (Tiefenschärfe) zu erhalten.
  • Perfekte Tarierung und "Ankerpunkt" für stabile Lage des Fotografen und der Kamera (z.B. Zeigestab). Das hilft Verwackelungen der Fotos und ein "sich-aus-dem-geringen-Tiefenschärfebereich-entfernen" zu vermeiden.
  • Achte auf den senkrechten Einfallswinkel des UV Lichtes.
  • Makro ist gut, Weitwinkel je nach Riff aber durchaus einen Versuch wert.
  • Kein Blitzlicht! Logisch, sonst würden wir "normale" UW-Fotografie machen.

Technische Daten

Mit einem Vorsatz lässt sich das blaue Licht in weisses verwandeln.
Doch wird das Licht durch diesen Aufsatz im Winkel und Intensivität reduziert.

Strahlungsleistung (mW) (Blau 60° / Weiss 12°):
High- 3000/1700
Med- 1500/850
Low- 750/425

Brenndauer (Blau 56° / Weiss 12°):
High- 70/110 Min
Med- 140/220 Min
Low- 280/440 Min

Ladezeit:
150 Minuten

Grösse und Gewicht:
56mm x 104mm und
254 Gramm