Reporter von GlobeDiver.ch
Henry Jager
www.conartix-photo.ch
Reisedaten
Tour:
Menorca - Oktober 2012 (und 2010)
Es gibt während der Sommer-Saison Direktflüge. Ab Ende September muss über Barcelona oder Mallorca geflogen werden. Dennoch ist Menorca von Europa aus ein angenhem zu erreichendes Reiseziel.
Unterkunft:
Das Arco Iris besteht aus zwei Häusern mit Appartements. ein erfrischender Pool steht allen zur Verfügung. Man kocht selbst oder verpflegt sich im Ausgang. www.gfornells.com/arcoiris.html
Tauchen:
Die Marina-Divers werden von Roland Bach und seiner Partnerin Jane geführt. Man merkt, dass ein Profi-Fotograf seine Gäste zielgenau an die schönsten Stellen der Insel führt. Seine Tauchkurse sind trotz der schwierigen Einstiege absolut Einsteigerkompatibel und eine Empfehlung uneingeschränkt wert. Die Fortgeschrittenenkurse sowieso. Die Kurse sind CMAS/ Barakuda geführt.
Das Tauchen bietet eine Fülle an Sehenswürdigkeiten. Höhlen vom Feinsten, Sensationelle Makro-Dives bei denen die Flabellinas, Cratenas, Drachenköpfe, Samtschnecken, Prachtsternschnecken, Krabben und Garnelen, Blennies und vieles mehr vorkommen. Auch grössere Tiere wie die Oktopusse und Sepien, Quallen, Barracudas, Seesterne, Muränen, Eidechsenfische, Knurr- und Flughähne sowie der Zeus Faber sind um Menorca herum zu Hause.
Menorca - Eine Perle im Mittelmeer
Abtauchen an der Küste von Menorca ist ein Abenteuer für sich. Für viele Tropentaucher fordert das Buchen von Mittelmeertauchen Überwindung. Es ist ein Tauchen in einer andern Welt. Felsige Tauchgebiete prägen die Unterwasserlandschaft. Und es gibt viel zu entdecken!
Die Reise führt uns von Zürich über Barcelona nach Mahon, dem Flughafen im Süden Menorcas. Immer Sommer gibt's auch Direktflüge. Ein Auto mieten (am besten im Voraus) und dann geht's ab in den Norden. Das ist eine kleine Reise, die gerade mal 20 Minuten dauert. Die Distanzen sind auf dieser Insel sowieso kurz. In Arenal d'en Castell angekommen, quartieren wir uns in ein superschönes und dennoch günstiges Appartement mit Blick über die Bucht ein, dem Arco Iris. Hier gefällt es uns.
Die Tauchbasis, die wir uns angelacht haben, heisst Marina Divers und wird von Roland Bach und Jane geführt. Das sympathische Paar hat gekonnt und mit viel Einsatz eine kleine, herzliche Basis mit viel Raum für Individualität eingerichtet. Die Basis liegt in der Hotelanlage des Marina Parc, wo man natürlich auch sehr gut logieren kann. Tauchen bei Roland Bach und seinem Menorca ist etwa so, wie wenn man von seinem besten Freund mit Freude und Stolz seine neue Wohnung gezeigt bekommt.
Zum Start geht's in den Süden zum "Moonpool" am Cap d'en Font. Über reizvolle Felsformationen hinweg tauchen wir der Küste entlang, Auschau haltend nach den letzten Cratenas (Wander-Fadenschnecken) der Saison. Im Sommer sind sie zuhauf vorhanden. Jetzt, im Oktober, haben wir noch Glück. Der "Moonpool" selber ist eine Höhle mit zwei grösseren Kammern. Es lohnt sich, die Wände genauer anzuschauen, Langusten und andere Tiere sind immer wieder anzutreffen.
Höhlen sind neben der Tierwelt etwas faszinierendes, das Menorca zu bieten hat. Wie im Norden der "Schweizer Käse". Wie der Name schon sagt, ist der Fels durchlöchert von Durchgängen. Auch hier erwartet uns zu Beginn des Tauchgangs eine schöne Languste. Das Gebiet vor der Höhle ist ein Makro Paradies. Die c.a. 2cm kleine grüne Samtschnecke zum Beispiel oder Fadenschnecken, Röhrenwürmer, Kelchkorallen und vieles mehr können hier entdeckt werden. Drinnen kann man das Lichtspiel der Eingänge geniessen oder viele Keleinlebewesen and den Wänden entdecken.
Der Schweizerkäse gibt einen perfekten Nachttauchgang, den man sich nicht entgehen lassen soll. Wir haben Wollkrabben gesehen, Garnelen, geöffnete Kelchkorallen, Drachenköpfe und Seesterne. Es gibt wirklich viel zu sehen in Menorca.
Fische? Grössere Fische? Natürlich! Wir tauchen am Punta den Siulet von der westlichen Bucht hinaus und in die östliche Seite wieder hinein. Vorne am Spitz erwarten uns die Barracudas! Zusammen mit einem schönen Schwarm Zweibindenbrassen und Millionen von kleinen Barschen.
Punta den Siulet wird wie die anderen Tauchplätze mit dem Minibus angefahren. Die Fahrzeiten liegen im Norden bei 5-10 Minuten, zum Süden runter dauert es c.a. 30 Minuten. Die Einstiege gehen über Felsen, Füsslinge sind immer Pflicht.
Wer seinen Urlaub mit Ausflügen über Wasser anreichern möchte, ist auf Menorca absolut richtig. Die schroffen Küstenlandschaften laden zu ausgedehnten Spaziergängen ein, so wie es auch das Naturschutzgebiet um Es Grau herum tut. Der Monto Torro bietet einmalige Aussicht über das Land und die Küstengebiete, und in der Hauptsstadt Mahnon kann man die originale Mahonaise (zu deutsch Mayonaise) geniessen.
Ein weiteres Tauch-Highlight liegt im Süden: Die "Cathedral". Der Spass will erkämpft werden, der Einstieg gehört zu den schwierigsten. Aber die Mühe lohnt sich allemal. Die Halle in der man auftauchen kann, ist ein Traum. Richtig gross und mit Stalaktiten besetzt könnt man stundenlang verweilen. Der Ausgang ist in schönstem Blau sichtbar. Beim Austauchen begrüsst uns ein neugieriger, aber doch scheuer Octopus.
Je nach Saison und Strömungsverhältnissen gibt es Spektakel der besonderen Art: Die Quallen. Zuweilen kann der Jellyfish Lake neidisch werden! Leucht- Rippen, Kristall und Spiegeleiquallen bieten ein unvergleichliches Naturspektakel.
Tauchen auf Menorca lohnt sich allemal. Und wenn man ein so begeisterter Gastgeber hat wie Roland Bach und Jane, dann macht es erst richtig Spass!
Liebe Grüsse
Henry