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Wie hell ist nun mein Lämpchen?

Beim Kauf einer Tauchlampe stellt sich immer wieder die Frage, wie stark deren Leuchtkraft ist.
Die Verkäufer verwenden die Angaben der jeweiligen Hersteller. 
Ein Vergleich von mehreren Tauchlampen fällt den Verkäufern schwer, man sieht förmlich die Fragezeichen in ihren Augen. 

Die Helligkeitsangaben können auf verschiedenen Weisen dargestellt werden. 
Dieser Bericht soll verhindern, dass im Lampenverkauf ein Wirrwarr zwischen den Einheiten Watt, Lumen und Lux entsteht. 

Unser Licht:

Das von uns erkennbare Licht ist nur ein kleiner Bereich von der gesamten elektromagnetischen Strahlung, die uns umgibt. (Siehe Strahlungsspektrum unten)

Diese von uns erkennbaren Lichtstrahlen treten an verschiedensten Orten in unserer Umgebung auf. 
Der Regenbogen z.B. bricht den Lichtstrahl und lässt uns das gesamte Spektralfarbenpaket sehen. Der blaue Himmel ist nur daher so blau, weil bei klaren Verhältnissen das hochfrequente blaue Licht mehr von den Luftmolekülen gestreut wird als das langwellige rote Licht.

Watt

Die Einheit Watt (W) ist im Grunde genommen eine "Mogelpackung", da man immer zwischen aufgenommener und abgegebener Wattleistung unterscheiden muss.
Wie jeder weiss, ist der Wirkungsgrad einer Glühlampe nicht gerade berauschend. Das heisst beispielsweise, dass von einer angegebenen Grundleistung von 50 Watt nur 2-5% in Licht umgewandelt werden. Der Rest der Leistung wird in unerwünschte Wärme umgewandelt. 

1 Watt ist im elektronischen Sinne = 1 VA (Voltampere)  

Diese Leistung an fliessendem Strom wird nun von einer Glühlampe, einem LED Licht oder einer Halogenbirne  aufgenommen und mit einem Wirkungsgrad von 2-12% als Licht abgegeben.
Nun liegt es nur noch an der Technik des Leuchtmediums, wie gross der Wirkungsgrad schliesslich ist. Natürlich ist eine solche Angabe sehr vage und kann nur unter Vorbehalt verwendet werden. 

Zum Vergleich: Eine 400 Lumen starke Lampe kann eine 20W Xenon oder 40W Glühbirne sein, da eine Glühbirne mehr Infrarotwellen besitzt und so mehr Wärme erzeugt. 

Lumen:

Die Bezeichnung Lumen (lm) kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Licht, Leuchte. Das Lumen ist die Einheit des Lichtstromes und berücksichtigt die Empfindlichkeit des menschlichen Auges.
Demzufolge ist das Lumen die Bezeichnung für die gesamte sichtbare Strahlung, die von einer Leuchtquelle abgegeben wird. Wenn man diese Einheit nun mit der Angabe von Watt ergänzt, wird  auch der Wirkungsgrad oder auch die Lichtausbeute beschrieben, die eine Lampe für das menschliche Auge abgibt.

Zu erwähnen ist, dass ein grünes Licht mit gleicher Strahlungsleistung für uns heller wirkt als ein rotes, weil unser Auge im roten Wellenbereich eine schwächere Helle-Empfindlichkeit besitzt. Anhand des Diagramms erkennst du, dass das menschliche Auge die Farben Gelb und Grün als hellstes Licht wahrnimmt.

Leider nützt uns das aber herzlich wenig, da wir am liebsten Naturlicht hätten, welches alle Farben beinhalten würde.
Bläuliches Licht wäre nach dem "Blauen Himmel"-Prinzip auch unter Wasser gut geeignet, da es am Weitesten kommen würde.

Wichtig ist zu wissen, dass die Einheit Lumen "nur" die Leuchtkraft des von uns wahrnehmbaren Spektrums angibt, dies aber in einer verspiegelten Kugel gemessen wird. Was den Taucher interessiert, ist wie viel der Lumen im Ziel ankommen. Das hingegen hat dann aber wieder mit dem Reflektor zu tun, der den Lichtstrom in einem gewissen Streuwinkel bündelt.

Lux

Das Lux (lx) wird ebenfalls vom lateinischen Wort Licht abgeleitet.
Als Einheit der Beleuchtungsstärke wird sie oft eingesetzt als Mass für die Helligkeit. Die Beleuchtungsstärke sagt aus, wieviel Licht von einem Lichtstrom bei einem Empfänger ankommt.
Zum Beispiel hat eine Kerze auf 2m Distanz noch 0.25lx, oder eine Strassenlaterne noch 10lx und eine Bürobeleuchtung ca. 500lx.

Wenn wir nun also zwei Lampen haben, eine mit einem Spotreflektor und eine mit einem Flutreflektor, aber beide die gleiche Lumenstärke besitzen, dann wird bei der Tauchlampe mit dem Spotreflektor mehr Licht beim Empfänger ankommen.
Das heisst, wer eine Tauchlampe zum Fotografieren braucht, muss wegen der grossen Lichtstreuung auch mehr Lumen kaufen.

Wenn also von Lux die Rede ist, dann kann man davon ausgehen, dass man wirklich die angegebene Helligkeit bekommt. Die Frage ist nur, wie gut die Streuung dann auch ist.

Fazit

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass wenn eine Tauchlampe einen grossen Lumenwert hat, wenig Watt benötigt und beim Reflektor gespart wurde, sollte nicht zu viel Lux erwartet werden. :-)

Wir hoffen, dass wir möglichst einfach ein bisschen Licht in diese dunkle Angelegenheit bringen konnten.

Stefan Heer
Gründer und Eigentümer von GlobeDiver.ch

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