Andrea Röthlisberger

Reisedaten

Tour:
Banda-Inseln

Unterkunft:
Baba Lagoon (buchbar über die Tauchbasis), The Maulana sowie diverse Guest Houses

Tauchen:
Die Tauchschule Dive Bluemotion bietet für den Anfänger bis hin zum ambitionierten Taucher eine riesige Vielfalt an Tauchplätzen. Ob am Hausriff oder bei den Two-Tank-Dives, für jeden ist was dabei.

Hinkommen:
Am besten setzt man sich mit der Tauchbasis in Verbindung, um zu erfahren, wie man im Moment am besten nach Banda Neira reist.

Tauchen wo der Pfeffer wächst

Es gibt da diese kleine wunderbare Insel mitten im Korallendreieck. Es riecht nach Muskatnuss, Zimt und anderen exotischen Gewürzen. Die Menschen sind neugierig, offen und freundlich. Überall sieht man koloniale Bauten, am Wegrand liegende Kanonen und ein grosses Fort thront über der Insel. Die Unterwasserwelt ist wunderschön: Mandarinfische – welche man Tag und Nacht sehen kann – direkt am Hausriff, seltene Lembeh-Seedrachen und Hammerhaie. Genau, die Rede ist von den Banda-Inseln mitten in der Bandasee.

Leider – oder auch zum Glück – ist diese Inselgruppe schwer erreichbar. Sonst wäre die Touristendichte sicher schon höher als ein paar hundert Besucher im Jahr. Es gibt immer mal wieder Flüge – welche mehr oder weniger regelmässig fliegen – aber die zuverlässigste Alternative ist die Pelni-Fähre. Wieso also sollte man diesen beschwerlichen Weg auf sich nehmen?

Nach den 8 Stunden auf der hoffnungslos überladenen Fähre ist man froh, wenn es langsam hell wird und in der Ferne der markante Gunung Banda Api auftaucht. Wenn man Glück hat wird das Schiff von einer riesigen Delfinschule empfangen und die Müdigkeit der Reisenden verfliegt schnell. Das Abladen und Ausschiffen ist ein hoffnungsloses Chaos aber wenn man es erst mal geschafft hat und auch alle seine Gepäckstücke wieder beisammen hat, merkt man schnell, dass Banda Neira ein ganz besonderer Ort ist. Es gibt viele Übernachtungsmöglichkeiten aber wo auf der Welt hat man schon die Gelegenheit im selben Hotel wie einst Lady Di oder Mick Jagger – welches erst noch direkt neben der Tauchbasis liegt – zu wohnen?

Hardcore-Taucher lassen es sich nach der Abfahrt der Fähre nicht nehmen, schon mal den saubersten Hafen der Welt mit einem kurzen Tauchgang zu erkunden. Nach einigen Metern muss man Tuta – dem Inhaber von Dive Blue Motion – Recht geben, die Mandarin-Fische muss man wirklich nicht suchen. Die schwimmen unbekümmert vor der Nase der Taucher durch, direkt beim Einstieg. Im Halbdunkel unter dem Steg fliehen gestreifte Schnepfenmesserfische vor den Aquanauten und eine riesige Gruppe von jungen Welsen harrt in einer kleinen Höhle aus. Auf der anderen Seite des „Hausriffs“ lauert ein gut getarnter Steinfisch auf Beute. Ein wandernder Rundflecken Anglerfisch macht sich ein Spass daraus sich jeden Tag ein neues Versteck zu suchen. Solch ein Einstiegstauchgang macht definitiv Lust auf mehr und setzt die Messlatte für die Tauchgänge an den Aussenriffen hoch.

Jeden Tag bieten Dive Blue Motion einen Two-Tank-Dive zu einem der vielen Tauchplätze rund um Bandaneira an. Auch zu Inseln mit einem spannenden historischen Hintergrund. 1667 erhielten die Niederländer im Austausch gegen Manhatten die Insel Rhun von den Engländern zurück. Fragt sich nun, wer den besseren gemacht hat...Aber unter Wasser interessieren solche Sachen nicht, da will man vor allem eins: schöne, intakte Korallen, viel Fisch und im Idealfall noch ein, zwei Haie sehen. Genau das erwartet den Aquanauten rund um Banda. Bei der Insel Hatta durchtaucht man das Riffdach und ist in einer grossen kathedral-artigen Höhle. Die Lichtverhältnisse lassen jedes Fotografen-Herz höherschlagen. Auch für riesige Gorgonien mit winzigen Bewohnern – den Seepferdchen – ist der Tauchplatz bekannt. Ein weiteres Highlight ist der Tauchplatz Batu Kapal. Bekannt für starke Strömungen sind hier die Chancen auf Grossfisch zu treffen am grössten. Aber auch sonst begeistern die riesigen Schulen von Rotzahn-Drückerfischen, Schaukelfischen in 4 verschiedenen Farben und wunderschönen Weichkorallen. Und dann ist da noch Pulau Ai: neben Schildkröten und Napoleons werden hier regelmässig Hammerhaie gesichtet.

Wem die Unterwasser-Highlights noch nicht genug sind um den beschwerlichen Weg nach Banda Neira auf sich zu nehmen, darf sich auf wunderschöne, weisse Sandstrände während der Oberflächenpause, unvergleichlich leckere Muskatnuss-Konfitüre, die üppige Natur und die spannenden historischen Pfade abseits der Touristenströme freuen.

Falls mal wieder die Fähre ausfällt und auch keine Flugzeuge nach Banda fliegen gibt es immer noch einen Plan B: Muck-Tauchplätze in der Bucht und intakte Riffe ausserhalb der Bucht von Ambon. Aber dazu später mehr, in einem anderen Bericht...

Die Unterwasserwelt