In den Urlaub geschickt von:

Autorin

Bettina Vögeli

Bettina arbeitet seit 2013 als Sales Manager bei Manta Reisen. Seit ihrem ersten Tauchgang im Jahre 2009 ist sie mit dem Tauchvirus infisziert und geht wenn immer möglich ihrer grossen Leidenschaft nach. Am meisten angetan haben es ihr grosse Meerestiere wie Haie, Tunas oder Delfine. Unter Wasser ist Bettina übrigens einfach zu erkennen, denn ihr Markenzeichen sind pinke Tauchflossen.

Persönliches Fazit

Rückblickend kann ich mich nicht für einen Lieblingstauchplatz oder ein Highlight entscheiden. Ich durfte unzählige und in Worte kaum fassbare Begegnungen unter Wasser erfahren und spektakuläre Tauchplätze entdecken. Zweifelsfrei, ich bin mit dem Socorro-Virus infiziert! Wer Haie, Mantas und pelagische Fisch mag und dies mit anspruchsvollen Tauchgängen und einem hervorragendem Komfort auf dem Schiff verbinden möchte, ist hier genau richtig.

Socorro: Persönliche Tauch-Highlights von Bettina

Unsere Tauchexpertin Bettina Vögeli begegnet unter Wasser am liebsten grossen Tieren, sie mag Strömung und erwartet keine Badewassertemperaturen. Seit sie das erste Mal von Socorro gehört hat, ist sie von der Destination inmitten des Pazifischen Ozeans fasziniert. Im Mai 2015 war es nun soweit und Bettina durfte ihren lang ersehnten Traum einer Tauchsafari zu den Revillagigedo Inseln, so heisst das Archipel korrekt, erfüllen. Die Inselgruppe besteht aus den Inseln San Benedicto, Roca Partida, Clarion und Socorro. Letztere gibt der Inselgruppe den offiziellen Namen.

Beschwerliche Anreise

Wie die meisten Top-Tauchdestinationen ist auch Socorro nur mit einer eher aufwändigen Anreise zu erreichen. Geflogen bin ich von Zürich via Los Angeles nach Los Cabos. In Los Angeles sowie in Cabo San Lucas musste ich jeweils eine Zwischenübernachtung einlegen.

Morgens um 09.00h verliess die "Belle Amie" den sicheren Hafen. Begleitet von Spinnerdelfinen und ein paar anderen Kleinwalen passierten wir die Sea of Cortez und nahmen die 24-stündige Überfahrt des Pazifiks in Angriff.

Leckerbissen von Tauchplätzen

San Benedicto
Der letzte Vulkanausbruch im Jahr 1952 prägte das Aussehen der 4.8km langen, 2.4 km breiten und 332 Meter über Meer liegenden Insel San Benedicto über und unter Wasser massiv. Die karge Insel besteht mehrheitlich aus Gestein, ein paar wenige Gräser sind das einzige Lebendige über Wasser. Rauchschwaden bestätigen, dass der Vulkan auch heute noch immer aktiv ist.

Die Topographie ist unter wie auch über Wasser von Lavafingern geprägt und die grossartigen Tauchplätze befinden sich entlang dieser Lavafinger. Der wohl bekannteste Spot "The Boiler" hat seinen Ruf mehr als verdient. Diese mehr oder weniger runde Erhebung reicht bis kurz unter die Wasseroberfläche. Es sind die neugierigen Mantas, welche Socorro derart bekannt gemacht haben. Die majestätischen Tiere inspizieren uns Taucher während mehreren Tauchgängen ausführlich, immer wieder kehren die eleganten Wassertänzer um und schwimmen hautnah an uns vorbei. Unbeschreiblich!

Für das "Manta Trust"-Research Programm werden wir angehalten, einige Bauchbilder vorzunehmen. Anhand der unterschiedlichen Flecken am Bauch des Mantas können die Tiere identifiziert werden. Brauchbare Aufnahmen gelingen mir leider nicht, denn die eleganten Riesen schweben nur wenige Zentimeter über meinem Kopf hinweg, zu nah für die Kamera! Diese einzigartigen Begegnungen bei "The Boiler" machen den Trip unvergesslich. Dass uns früh morgens jeweils auch noch Delfine unter Wasser begegnen und praktisch bei jedem Tauchgang die Seiden- und Schwarzhaie beim Sicherheitsstopp beobachten, ist dann noch das Tüpfchen auf dem i!

Socorro Island
Auf der 260 km2 grossen Insel Socorro leben ca. 40 Militärangehörige des mexikanischen Staates. Bei jedem Trip wird eine routinemässige Personenkontrolle durchgeführt - etwas Abwechslung der Angestellten im einsamen Insel-Alltag.

Als wir das erste Mal an Socorro ankerten, entdeckt Captain Gordon eine Buckelwalmutter mit ihrem Baby. Mit den Zodiaks fahren wir in die Nähe der Tiere, natürlich mit dem nötigen Respekt und mit genügend Abstand, damit die zwei nicht unnötig gestört werden. Unter Wasser ist für mich der riesengrosse Marlin das absolute Highlight. Aber auch hier dürfen wir uns wieder über verspielte Delfinen, Seidenhaie, Baby-Galapagoshaien, Weissspitzenriffhaie, Schwarzhaie und natürlich Mantas erfreuen.

An einem Abend bekommen wir gar die Gelegenheit Nachtschnorcheln mit Seidenhaien zu erleben. Die Tiere werden durch das Licht des Schiffes angezogen und ziehen elegant unter dem Boot ihre Bahnen. Etwas mulmig ist mir der Gedanke des Schnorchelns mit Haien bei Nacht schon, denn normalerweise begegne ich den Tieren auf "Augenhöhe" unter Wasser und nicht bei Nacht hinter einem Boot mit Strömungsleine und einer gefühlt eher winzigen Lampe. Das Schnorcheln wird von den Guides sauber instruiert, begleitet und überwacht. Ein aufregendes und unvergessliches Erlebnis, so nah bin ich den Tieren noch nie gekommen! Ich könnte das Spektakel jeden Abend wiederholen, die Begegnungen sind wirklich faszinierend und fesselnd.

Roca Partida
Rund 51 Kilometer von Socorro entfernt befindet sich das dritte Highlight, Roca Partida. Die kleine Insel ist gerade mal ca. 91 Meter lang und 45 Meter breit und ca. 34 Meter hoch.

Die Guides haben uns mit "alles ist hier möglich" schon sehr neugierig gemacht und wir werden nicht enttäuscht. In der Vergangenheit wurden hier schon die verschiedensten Hai-, Fisch- und Walarten gesichtet. Speziell an diesem strömungsexponierten Platz sind sicherlich auch die balkonartigen Ausbuchtungen, auf welchen sich etliche Weissspitzenriffhaie ausruhen.

Ich kann "Roca Pardida" in 25°C Badewannenverhältnis betauchen. Praktisch ohne Strömung, lediglich Dünung nahe am Felsen. Ich werde Zeugin von 4 jagenden Gelbflossen-Thunfischen, alle mindestens 200 Kilo schwer notabene. Was für ein Spektakel! Riesige Makrelenschwärme haben sich entlang des Felsens angesiedelt. Die massigen Tiere sind für mich am sehenswertesten und in diesen Dimensionen völlig neu. In der Tiefe kann ich einen Blick auf die Bogenstirn-Hammerhaie erhaschen, doch bei 38 Meter ist meine Grenze der Tauftiefe dann doch erreicht und leider sind die imposanten Räuber wohl weitere 30 Meter tiefer. Doch, wie hiess es so schön, "alles ist möglich" und beim Aufstieg kann ich einen riesengrossen Galapagoshai beobachten. Das Tier ist mindestens doppelt so gross wie ich - was für ein Prachtexemplar!

Schiff und Tauchbetrieb

Mein Zuhause für den 8-tägigen Trip ist die Nautilus Belle Amie, das Schwesternschiff der Nautilus Explorer, welche schon seit vielen Jahren Socorro Tauchsafaris anbietet. Beide Schiffe sind unter kanadischem Management und verfügen über die nötigen Sicherheitsstandards auf Hochsee. Das komfortable Schiff "Belle Amie" verfügt über 8 Unterdeckkabinen, 5 Superior Suiten und 2 Suiten. Alle Kabinen sind mit Dusche mit Warmwasser, WC, Lavabo, Klimaanlage und bequemen Betten ausgestattet. Kulinarisch haben uns Jane, Eric, Wanda und Erica durch die amerikanische, mexikanische und europäische Küche geführt und verwöhnt.

Jeder Taucher erhält beim Einchecken ein Nautilus Lifeline Gerät und eine Signalhupe. Pro Tag werden ca. 3-4 Tauchgänge angeboten. Um das beste Tauchabenteuer auf der Tour rauszuholen, werden die Tauchgänge nach den Wetterbedingungen gerichtet. Getaucht wird normalerweise von den Zodiaks aus. Die kleine Leiter erleichtert den Einstieg zurück ins Boot allemal, doch je nach Wellengang ist dies trotzdem ganz schön anstrengend. Ausführliche Briefings finden vor jedem Tauchgang statt, was ein selbstständiges Tauchen im Buddyteam erlaubt. Selbstverständlich ist stets ein erfahrener Guide im Wasser, dem man folgen darf.

Fotos