Sibylle Gerlinger
Gerald Nowak
Kamera:
Nikon D850 im Seacam
UW-Housing und Seacam Blitzen
Reisedaten
Galàpagos Aggressor:
Länge 30,5 Meter, Breite 6,7 Meter, 8 Doppelkabinen für 16 Passagiere
Tauchequipment-Verleih, bis zu vier Tauchgänge pro Tag, Nitrox gegen Aufpreis. 4+ Mahlzeiten pro Tag: Snack vor dem ersten Tauchgang, Frühstücksbuffet nach dem ersten Tauchgang, Dreigang-Mittagessen, Nachmittags-Snack/Kuchen, Viergang-Abendmenü. Alle Getränke inklusive, außer importiertem Alkohol.
Links:
Agentur Vorort
Galapagosauthentictravel.com
Tauchreiseveranstalter
Waterworld Tauchreisen
Anreise:
Täglich mit Iberia via Madrid oder mit KLM via Amsterdam und Bonaire nach Quito oder Guayaquil in Ecuador, Ca. 14 – 15 Std. Weitere zwei Stunden per Inlandsflug nach Baltra oder San Christobal auf Galapagos. Je nach weiterem Verlauf der Reise. Landet man auf Baltra und will nach Puerto Ayora, geht es vom Flugplatz mit dem kostenlosen Bus bis zum Kanal Itabaca, um dort mit einer Fähre nach Santa Cruz überzusetzen. Ab der Fährstation kommt man mit dem Taxi oder per Bus in ca. einer Stunde quer über die Insel nach Puerto Ayora. Dabei geht es durch alle Vegetationszonen der Insel und man bekommt die ersten Eindrücke von Galapagos. Es gibt aber auch Taxis.
Tauchen:
Bei schwankenden Wassertemperaturen von 16 bis 26 Grad: 7 mm Anzug ist angebracht. Kopfhaube je nach Jahreszeit erforderlich. Handschuhe sind sinnvoll, da das Lavagestein sehr scharfkantig ist.
Allgemeine Informationen
Land und Geographie
Das Galapagos Archipel gehört zu Ecuador und liegt im Ostpazifik auf dem Äquator rund 1000 Kilometer vom südamerikanischen Festland entfernt. Es gibt 13 größere Inseln, 6 Inseln zwischen 1 und 10 km2 und zahlreiche kleinere Inseln. 96% des Archipels ist ein geschützter Nationalpark, 4% sind militärisches Sperrgebiet. Tomas de Berlanga entdeckte im Jahre 1535 die Insel. Sein Bericht war nicht gerade schmeichelhaft: „Es sieht aus, als ob Gott Steine regnen ließ “. Damit bezog er sich auf die vulkanischen Berge und die felsige Küstenlinie. Das der vulkanische Ursprung das Lebenselixier der Insel ist, übersah er dabei. Das besondere Klima ist die Grundlage für das Leben von vielen seltener und endemischer Vögeln, Reptilien und Pflanzen. Auch das Leben im Meer hat seine eigenen Grundlagen und ist Heimat vieler seltener, teils gefährdeter Meerestiere. Dank des kalten Humboldtstroms sind die Gewässer um Galapagos sehr fischreich. Eine weitere Folge dieser kalten Strömung ist, dass die Hammerhaischulen, die der Taucher sonst nur in größeren Tiefen vorfindet, hier schon ab einer Tauchtiefe von nur 10 Metern vorkommen.
Flora & Fauna
Galapagos hat ein weltweit einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Fast alle Lebewesen sind endemisch. Galapagos ist ein Paradies für Vögel wie Rotfuß- und Blaufußtölpel, Gabelschwanzmöwen, Galapagos-Pinguine und den Galapagos-Albatros. Seelöwen, Robben, Pottwale und Orcas werden ebenfalls gesichtet. Galapagos ist zudem berühmt für die großen Landleguane wie dem Drusenkopf (auf der Insel Plaza Sur) und mehrerer Schildkröten, die nur auf jeweils einer Insel beheimatet sind.
Ausflüge
Mit dem Taxi in den Schildkrötenpark „Reserva El Chato“ zirka 45 Euro.
Mit dem Fahrrad oder zu Fuß in die Charles Darwin Research Station. Eintritt frei.
Halbtagestour nach Seymour Northe ab 75 Euro.
Tagestour nach Bartolomé ab 250 Euro.
Bevölkerung
Die meisten Inseln sind unbewohnt und es leben ca. 10.000 Menschen im Galapagos Archipel. Die Landesspache ist Spanisch. Englisch ist weit verbreitet.
Elektrizität
Auf den Inseln 110 Volt, ein internationaler Adapter ist erforderlich.
Gesundheit/Impfungen/Sicherheit
Tropische Krankheiten wie Hepatitis, Tuberkulose, Cholera, Typhus und Malaria sind in Ecuador bekannt, aber selten. Hepatitis und Malaria sind auf Galapagos dagegen so gut wie unbekannt. Am sichersten erkundigt man sich im Tropeninstitut über den aktuellen Stand. Auf Galapagos gibt es zwei Krankenhäuser. Eines in Puerto Ayora auf der Insel Santa Cruz und eines in Puerto Baquerizo Moreno auf San Cristobal. In Puerto Ayora gibt es eine DAN-Druckkammer. Ecuador ist eines der sichersten Reiseziele (außer der Hafenstadt Guayaquil) in Südamerika. Diebstähle sind äußerst selten.
Kleidung
Luftige Tropenkleidung plus lange Hose für die Ausflüge und in der Trockenzeit evtl. einen Pullover für kühle Nächte. Gut ist auch eine wasserabweisende Jacke. Für die Ausflüge sind feste Wanderschuhe mit gutem Profil empfehlenswert. Unbedingt genügend Sonnenmilch und eine vernünftige Kopfbedeckung mitnehmen. Am besten mit Nackenschutz (gibt es auf Galapagos auch überall zu kaufen).
Klima
Das subtropische Klima Galapagos weißt eine relative Feuchtigkeit von 80-90% auf, die aus den vier Meeresströmungen Südäquatorialstrom, Cromwell-Strom, Humboldt-Strom und Nordäquatorial-Gegenstrom resultieren. Die wärmere Regenzeit mit Temperaturen zwischen 25 bis 29 Grad Celsius dauert von Januar bis April/Mai. Die Trockenzeit mit Temperaturen von 21 bis 25 Grad liegt zwischen Juni bis November. Wind gibt es nur gelegentlich, dafür schon mal den berühmten Garua (Nebel). Von einer idealen Reisezeit auf Galapagos zu sprechen ist nicht möglich, da beide Perioden ihre Höhepunkte haben. In der Trockenzeit sind Begegnungen mit Walhaien relativ häufig und die Sicht ist sehr gut, dafür ist der Fischreichtum in der Regenzeit bedeutend beeindruckender.
Sprache und Religion
Die Nationalsprache ist Spanisch. Einige indianische Dialekte wie Quechua sind weit verbreitet. Der katholische Glaube ist dominierend, doch herrscht Religionsfreiheit.
Visa- und Pass Bestimmungen
Staatsbürger Deutschlands, Österreichs und der Schweiz benötigen für eine Reise nach Ecuador/Galapagos für einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen nur ihren Reisepass, der noch 6 Monate gültig sein muss sowie ein Rückflug – oder Weiterflugticket.
Währung
In Ecuador ist die Währung der US Dollar. Kreditkarten werden nur an wenigen Orten akzeptiert, es gibt aber in Puerto Ayora einen Automaten, wo man Bargeld abheben kann. Unbedingt vor Reiseantritt auf die Kartenlimits schauen!
Zeitverschiebung
Ecuador-6 Stunden, Galapagos-7 Stunden (Zentrale europäische Zeitzone)
Das Galapagos Archipel – wo wilde Tiere handzahm sind
Als der Spanier Tomás de Berlanga 1535 durch Zufall den Galapagos Archipel entdeckte, konnte er nicht ahnen, dass dies irgendwann einmal einer der einzigartigsten Naturparks der Welt werden würde. Selbst Charles Darwin sammelte fast genau 300 Jahre danach zunächst einmal nur die später nach ihm benannten Darwinfinken zur Artenbestimmung ein, bevor sich später aus seinen Forschungen seine Evolutionstheorie entwickelte. Schon 1959 zum Nationalpark erklärt, ist der Galapagos Archipel mit seinen 14 größeren und acht kleineren Inseln sowie rund 40 winzigen Eilanden heute längst Weltnaturerbe und von der UNESCO inzwischen als gefährdet eingestuft.
Die Gäste der Galápagos Aggressor sind gerade in Baltra angekommen, wo ein Bus zur Abholung bereitsteht, um sie zu dem Schiff zu bringen, mit dem es in den nächsten Tagen zu den spannendsten Tauchplätzen im Nordwesten der Galápagos Inseln geht. „Sorry, dass der Bus schon so in die Jahre gekommen ist, aber es ist nicht leicht hier neue zu bekommen. Dafür ist das Schiff gerade aus der Werft zurück und komplett überholt. Es wird Euch gefallen“, Stefan ist Schweizer, lebt aber in Santa Cruz, was die Verständigung erleichtert. Als Chef der örtlichen Galapagos Aggressor ist er das Verbindungsglied zwischen der Crew und den Gästen. „Immer gut jemanden zu haben, mit dem man sich gut verständigen kann“, wirft Landsmann Bernd in die Runde. Aber Stefan wird die Tour nicht selbst begleiten. Er ist nur zur Begrüßung an Bord und wird die Verantwortung seinen besten beiden Tauchguides übertragen, die uns die nächsten 7 Tage bis hinauf nach Wolf und Darwin zu den Hammerhaischulen und wieder zurück zu den Mondfischen und Meerechsen vor Isabela und Fernandina bringen werden.
Stefan hat für den Eingewöhnungstauchgang ein ruhiges Plätzchen ohne Strömung ausgesucht. Leicht zu erkunden, ohne erhöhte Anforderungen, damit sich alle wieder in der Schwerelosigkeit zurechtfinden, bevor es auf die offene See hinausgeht. Der Platz liegt in dem engen Kanal zwischen Santa Cruz und Baltra und gehört eher zu den unspektakulären Tauchplätzen, doch um sich einzutauchen und das Blei zu checken, ist es ein perfekter Platz.
Anschließend geht es weiter nach Bartolomé Island, einer der spektakulärsten Inseln des Archipels. Nach der Anlandung müssen wir zunächst vorsichtig einen Seelöwen „umschiffen“, der träge auf den Stufen am Meer döst und nicht im Geringsten daran denkt, uns den Weg frei zu machen. Ein kleiner Spaziergang führt hinauf zum Aussichtpunkt, der einen herrlichen Blick auf die zwei berühmten Buchten und den „Pinnacle Rock“ bietet, eines der beliebtesten Fotomotive des Archipels und bekannt aus dem Hollywoodfilm „Master und Commander“ mit Russel Crowe. Gleich nach dem Landgang ist ein weiterer Tauchgang angedacht. Obwohl wir noch nicht an den sagenhaften Plätzen von Wolf und Darwin sind, erleben wir schon eine unglaubliche Menge an Fisch, die sich hier um den Lavafelsen tummeln. Adlerrochen schweben gemächlich vorbei, Weißspitzen-Riffhaie jagen zwischen den Felsklötzen, ein ordentlich großer Galapagos-Hai zeigt sich schemenhaft im Blau. Auch eine riesige Schildkröte schwimmt mitten durch die Gruppe der Taucher und ist von uns wenig beeindruckt. Keiner der Meeresbewohner zeigt auch nur die Spur von Scheu oder Furcht. Das Verhalten ist typisch für Galapagos. Weder über noch unter Wasser haben die Tiere durch schlechte Erfahrungen Angst vor dem Menschen entwickeln müssen und reagieren dementsprechend entspannt.
Nach diesem Tauchgang könnte die Stimmung auf der Galapagos Aggressor nicht besser sein. Am Abend wird gefeiert, während das Schiff sich auf die lange Reise nach Nordwesten zu den beiden weit abseits gelegenen Inseln Wolf und Darwin macht. Als die Morgenglocke erklingt, wird gerade der Anker zu Wasser gelassen. Das Schiff hat über Nacht die 260 Kilometer auf ruhiger See zurückgelegt. Kurz nach Sonnenaufgang geht es bereits zum ersten Tauchgang. Das Zodiac steuert gleich einen bezeichnenden Tauchplatz an. Die kommenden zwei Tage sollen vor der Insel Darwin verbracht werden. Darwin Island, das Non-Plus-Ultra der Hammerhaiplätze unseres Planeten. Nach der nächtlichen Überfahrt schälen sich am Horizont die Darwin-Pillar aus dem dunstigen Himmel. Noch vor wenigen Jahren waren diese beiden Pfeiler als der „Darwin Arch“ bekannt, bevor er 2021 der Erosion zum Opfer fiel. Der Bogen war geformt aus einem Vulkanascheberg, den die raue See so geformt hatte und jetzt auch wieder zum Einsturz gebracht hat. Unterhalb des ehemaligen Torbogens befindet sich ein Plateau, das in zirka fünf bis sieben Metern Tiefe liegt. Es hat eine Breite von zwanzig Metern und knapp hundert Metern Länge. Normalerweise setzt der Zodiacfahrer die Taucher direkt an der Spitze der Pillar ab. Um der starken Oberflächenströmung zu entgehen, taucht man so rasch wie möglich ab und sammelt sich erst an der Felswand in zehn Metern Tiefe. Dieses Vorgehen ist keine leichte Übung, weshalb jeder über ausreichend Taucherfahrung verfügen sollte. Anfänger sind hier schnell überfordert.
An der Sockelkante angekommen, fällt der Fels unterhalb des Pillars in Stufen senkrecht in die Tiefe. Ein idealer Platz für Schwärme, große Jäger, Hammerhaie und auch riesige Walhaie, die besonders jetzt im Herbst hier anzutreffen sind. Wie vor dem Tauchgang besprochen, sucht sich jeder Taucher einen sicheren Platz, um nicht vom Meer mitgerissen zu werden. Nur wenige Meter von der Riffkante entfernt stehen drei Adlerrochen scheinbar mühelos in der Strömung. Ihre aerodynamischen Flügel geben ihnen die Möglichkeit selbst gegen heftige Wasserbewegung scheinbar mühelos anzuschwimmen. Füsiliere, Schnapper und Meerbarben ziehen in riesigen Schwärmen direkt über ihre Köpfe, wie eine schier endlose Kette an Fisch. Es dauert nicht lange, da sind auch schon die ersten Hammerhaie zu sehen. Erst einzelne, dann werden es immer mehr. Wie eine Wolke ziehen sie vor und über die Taucher hinweg, Silhouetten im Gegenlicht. Furchtlos ziehen einzelne Tiere nur wenige Zentimeter vor der Kamera vorbei, ein berauschendes Erlebnis.
Noch zwei Tagen bleiben wir vor Darwin, bis es weiter geht nach Wolf, wo wir in der „Sharksbay“ tauchen wollen. Jetzt so früh am Morgen, bei passender Strömung, sollte es gleich auf Anhieb klappen mit den Hammerhaien. Kaum abgetaucht ziehen bereits die ersten Haie unter den Tauchern hindurch. Die Gruppe positioniert sich rund um den Felsen, der von den Meeresräubern als Badezimmer für die Hauthygiene auserwählt wurde. Es werden immer mehr Haie, bis im wahrsten Sinne des Wortes eine Wand aus Haien vor den Tauchern im offenen Wasser patrouilliert. Es ist ein ergreifendes Naturschauspiel und sehr traurig zu wissen, dass diese schönen Tiere nur wegen ihrer Flossen zu Millionen jährlich gefangen und ihnen bei lebendigem Leibe die Flossen abgeschnitten werden. Hier auf den Galapagosinseln haben sie noch ein einigermaßen sicheres Rückzugsgebiet, solange der Naturschutz funktioniert.
Am Nachmittag verschlechtert sich die Sicht. Sie wechselt mehrere Male in kurzer Zeit und mit ihr die Wassertemperatur. Gerade zeigt das Thermometer noch 27 Grad an, da schwappt eine grüne Suppe über die Gruppe und bringt einen deutlichen Temperaturabfall von fünf Grad mit sich. Die Galapagos Aggressor ankert in der Lagune im Westen der Insel Wolf und die Taucher hoffen auf bessere Bedingungen am kommenden Tag. Aber leider ändert sich die Lage auch am zweiten Tag kaum. Vormittags herrscht etwas bessere Sicht bei heftiger Strömung, nachmittags lässt diese nach, dafür verschlechtern sich Sicht und Temperatur. Wir brechen den Tauchgang ab und nach kurzer Diskussion an Bord verlässt die Aggressor Wolf, um Richtung Fernandina zu fahren.
Ein letzter Tauchtag ist hier mit zwei Tauchgängen früh morgens vor der Insel Fernandina und zwei weiteren am Nachmittag vor Isabela geplant. Hier sind Tauchgänge mit Robben, Meerechsen und Mondfischen möglich. Die bekannten Echsen sind wechselwarme Tiere und müssen sich morgens in der Sonne auf den Felsen zunächst auf Betriebstemperatur bringen, bevor sie ins Wasser gleiten und sich am Algenbesatz der Steine satt fressen. Unter Wasser können sie ihre Umgebung nur schemenhaft wahrnehmen und wir nähern uns sehr vorsichtig, um sie nicht zu erschrecken.
Das Glück hält auch am Nachmittag an und an den Steilfelsen zieht einer der diskusartigen Mondfische an uns vorbei. Die Flossenbewegung der teils riesigen Tiere erinnert eher an das Flattern eines Vogels, denn an die Schwimmbewegungen eines Fisches. Gleich mehrere gewaltige Exemplare haben sich an der Nordwestspitze der Insel Isabela versammelt, um sich auch hier an einer Putzerstation reinigen zu lassen. Im Flachwasser der Bucht spielen Robben miteinander und es dauert nicht lange, da sind auch die Taucher involviert. Sie jagen wie die Wahnsinnigen umher und nichts und niemand ist vor ihnen sicher. Wehe dem, der seine Flossen nicht festhält. Ein gezielter Biss, ein Ruck und sie dienen als Spielzeug für verrückte Robben.
Für einige Gäste schließen sich noch einige Tage in Santa Cruz an die Kreuzfahrt an. Der Aufenthalt auf den zentralen Inseln verspricht ebenso beeindruckende Tauchgänge und erlebnisreiche Begegnungen wie auf dem Boot, wenn auch weniger Hammerhaie, wie Sophia Heimroth meint. Sie muss es wissen, denn Sophia ist hier zuhause und CEO von Galapagos Authentic Travel auf Santa Cruz. Sie hat ihre eigene kleine Agentur, die Urlaubern spannende Tagesausflüge und Hotels organisiert. Die Gäste von Waterworld Tauchreisen sind bei ihr in den besten Händen und sie hat ihnen Zimmer in einem kleinen Hotel im Zentrum von Puerto Ayora gebucht. Die Lage ist perfekt, denn von hier aus sind es zu Fuß nur wenige Meter bis zum Ortsrand, wo sich die 1959 gegründete Charles Darwin Research Station befindet. Wissenschaftler, Studenten und Freiwillige aus der ganzen Welt unterstützen bis heute die Arbeit der CDF und helfen die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt der Inseln zu erhalten. Bis 2012 lebte hier der weltberühmte „Lonesome George“, der letzte Überlebende einer inzwischen ausgestorbenen Riesenschildkrötenart, die ausschließlich auf der Insel Pinta vorkam. Leider konnte sein Genpool nicht gesichert werden, da George sich partout nicht mit anderen Weibchen verwandter Arten paaren wollte. Der Eintritt in das Areal ist frei, denn die Station wird ausschließlich durch Spenden finanziert. Eine alternative Möglichkeit die Turtles zu erleben, gibt es im „Reserva El Chato“ im Hochland von Santa Cruz. Riesige Grasflächen, Wassertümpel und schattige Bäume bieten dutzenden Riesenschildkröten hier in freier Wildbahn einen perfekten Lebensraum.
Ein Spaziergang durch die Stadt Puerto Ayora zeigt, wie sehr sich die Einheimischen auf den Tourismus eingestellt haben. Es gibt Restaurants, Cafés, Minimärkte, Fahrrad- und Autovermietungen, Ausflugs- und Sportveranstalter und unzählige keine Shops. Die letzten Jahre platzt der Ort aus allen Nähten, was man am Stadtrand an unzähligen unfertigen Bauwerken erkennen kann. Dennoch sind die Galapagonesen bemüht, das Städtchen attraktiv zu gestalten. Die Gäste wollen nicht nur Santa Cruz erkunden und buchen sich auf einer Tagestour nach Floreana, einer nahegelegenen Insel, ein. Dort schnorcheln sie mit Pinguinen und Robben, bevor sie den Sonnenuntergang von der Inselspitze genießen. Am nächsten Tag führt sie einen weiteren Ausflug zur Insel Seymour. Ein Parkranger führt sie über einen exakt markierten Pfad über das Eiland, die nur tagsüber betreten werden darf. In der Nacht gehört sich einzig und alleine den Tieren. Tölpel brüten am Wegesrand, sitzen auf Steinen oder sonnen sich am Ufer. Die eleganten Fregattvögel gleiten in großer Zahl über die Köpfe der Besucher oder füttern ihre Jungen. Diese sitzen überall in den Büschen und lassen sich aus nächster Nähe fotografieren. Wer genau hinsieht, entdeckt im Unterholz etliche der großen Landleguane. Perfekt getarnt liegen sie im Gebüsch oder sonnen sich in der Mittagssonne auf den Steinen.
Zwischen den Felsen dösen Robbenbabies oder sitzen laut schreiend am Ufer, um nach der Mutter zu rufen. Am Strand herrscht Tiefflugalarm. Zu Dutzenden stürzen sich Pelikane vom Himmel ins Wasser. Sie jagen auf diese Weise nach Fischen. Auf den schwarzen Lavasteinen sind die berühmten Meerechsen kaum wahrzunehmen. Sie haben nicht nur die gleiche Farbe, sondern auch noch eine ähnliche Struktur. Hat man erst einmal eine entdeckt, ist es leicht, nahe an sie heranzukommen. Man muss sich nur langsam genug bewegen. Fast könnte man meinen, sich in einem Zoo ohne Zaun aufzuhalten. Der Einzige, der sich über die Nähe zu den Tieren aufregt, ist der Ranger. Er pfeift immer wieder Einzelne aus der Gruppe zurück, denn es fällt schwer, für ein Foto nicht mal einen Schritt neben den Weg zu wagen. Für Naturliebhaber und Fotografen ist der Galapagos Archipel ein wahres Paradies, auch wenn es einige Zeit dauert, die vielen Erlebnisse zu verarbeiten. Hoffentlich erleben auch unsere Kinder diesen Garten Edens noch, wie er heute ist.